Drmic verlässt Borussia Ein Abschied mit glücklichem Ende

Mönchengladbach · Die Entscheidung über die Zukunft von Josip Drmic ist gefallen: Borussia hat sich entschieden, seinen auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern. Die vierjährige Zusammenarbeit endet aber mit einem guten Abschluss für beide.

So reagieren Fans auf den Abgang von Josip Drmic
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Foto: picture alliance/dpa/picture alliance/dpa/Daniel Karmann

Mit der Schweiz verpasste Josip Drmic am Mittwoch den Traum vom Gewinn der Nations League. Die Eidgenossen unterlagen im Halbfinale des neuen Wettbewerbs Portugal mit 1:3. Während deren Superstar Cristiano Ronaldo drei Tore erzielte, kam Drmic lediglich auf wenige Einsatzminuten, er wurde in der 89. Minute eingewechselt. Der 26-Jährige erhielt also nicht die Gelegenheit, sich auf internationaler Bühne zu präsentieren und einem neuen Arbeitgeber zu empfehlen – denn den muss er sich in diesem Sommer suchen.

Kostenpflichtiger Inhalt Nach Informationen unserer Redaktion wird Borussia den auslaufenden Vertrag von Drmic nicht verlängern. Der Stürmer ist somit nur noch bis zum 30. Juni Bestandteil des Gladbach-Kaders. In der kommenden Saison, die erste unter dem neuen Coach Marco Rose, wird er nicht mehr dabei sein. Der 42-Jährige hat sich gegen eine Zukunft mit Drmic entschieden.

Nun trennen sich nach vier Jahren also die Wege des Schweizers und der Borussia. 2015 verpflichtete ihn Sportdirektor Max Eberl für zehn Millionen Euro von Bayer Leverkusen. Nach einem halben Jahr wurde er zwischenzeitlich für die Rückrunde der Saison 2015/2016 zum Hamburger SV ausgeliehen.

Von Beginn an versuchte Drmic vergeblich, sich bei Borussia durchzusetzen. Lediglich 54-mal kam der Schweizer in Pflichtspielen für die Gladbacher zum Einsatz, erzielte dabei sieben Tore und gab fünf Assists. Mehr wurde es auch nicht, weil Drmic immer wieder von teils schweren Verletzungen zurückgeworfen wurde. Während seines Abstechers nach Hamburg zog er sich einen Knorpelschaden im Knie zu, der ihn neun Monate außer Gefecht setzte. Auch im Jahr 2017 fiel er aufgrund einer Knieverletzung ein halbes Jahr lang aus. Das Portal transfermarkt.de hat berechnet, dass der Stürmer seit seinem Wechsel zu Borussia insgesamt 516 Tage lang nicht einsatzbereit war.

Josip Drmic: Von Nürnberg über Borussia Mönchengladbach zu Norwich
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Nun endet für Drmic also das Kapitel Borussia, das durchaus als Leidenszeit bezeichnet werden kann. Doch sie hatte einen tollen Abschluss für beide Seiten. Mit zwei entscheidenden Treffern sicherte Drmic den Gladbachern in der Schlussphase der abgelaufenen Saison den Einzug in den Europapokal. Gegen Hoffenheim erzielte er kurz vor Schluss den 2:2-Endstand. Eine Woche später war sein Treffer zum 1:0 der Brustlöser für Borussia beim 4:0-Auswärtssieg in Nürnberg. Ohne diese Tore hätten die Gladbacher womöglich Europa verpasst. „Das ist eine Bestätigung für mich, für die harte Arbeit, den täglichen Schweiß, die Tränen, die Leiden. Ich habe den Glauben nie verloren, war immer fokussiert und bereit für den Moment, an dem Borussia mich braucht“, sagte Drmic danach.

In der Zukunft setzt Gladbach auf andere Spieler, der Klub sucht nach mindestens einem neuen Stürmer. Wenn man so will, hat Drmic aber mit seinen letzten Erfolgserlebnissen seine Transfersumme aus dem Jahr 2016 wieder eingespielt. Zehn Millionen Euro hat er damals gekostet, zehn Millionen Euro Zusatzeinnahmen garantiert die Teilnahme an der Europa League. Es ist eine Trennung im Guten.

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