Erinnerungen an Treffer in Hannover und auf Schalke Borussias Kramer hätte nichts gegen eine erneute Tor-Kopie

Mönchengladbach · Beim letzten Spiel in Hannover sorgte Christoph Kramer mit einem tollen Distanzschuss im Februar 2018 für das 1:0-Siegtor. Der Mittelfeldspieler würde sich freuen, wenn ihm das noch einmal gelingt. Ein ähnliches Tor erzielte er in dieser Saison schon auf Schalke.

 Christoph Kramer trifft im Spiel gegen Borussia Dortmund.

Christoph Kramer trifft im Spiel gegen Borussia Dortmund.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Die letzte Dienstreise der Borussen nach Hannover hatte am 24. Februar 2018 ein gutes Ende. Als das Spiel vorbei war, ballte Trainer Dieter Hecking die Faust und Christoph Kramer wurde von den mitgereisten Fans ausgiebig besungen. Mit einem herrlichen Schuss aus der Ferne, den er sich nach Lars Stindls Pass mit rechts selbst auflegte und mit links vollstreckte zum 1:0-Siegtor, hatte Kramer nach zuvor vier Gladbacher Niederlagen am Stück und 431 Minuten ohne eigenen Treffer Borussias Negativserie gestoppt. „Es war großes Glück, denn so ein Tor gelingt mir nicht so oft. Ich habe einfach mit links draufgehalten. Dass er drin war, da war ich selbst ein wenig überrascht", gestand Kramer nach seiner Heldentat.

Die Gladbacher wären nicht böse darum, wenn sich die Geschichte wiederholen würde am Samstag. Dann spielen sie wieder bei Hannover 96 (15.30 Uhr). „Es würde mich natürlich freuen, wenn ich das nochmal machen könnte“, sagte Kramer nun im Fohlen TV. Weil er selbst das Original produzierte, hätte er auch keine Probleme mit dem Urheberrecht.

Porträt: Das ist Christoph Kramer von Borussia Mönchengladbach
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Das ist Christoph Kramer

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Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Dass er die Wiederholung drauf hat, hat Kramer in dieser Saison schon gezeigt: am 2. Februar beim 2:0 auf Schalke. Auch da legte sich Kramer den Ball mit rechts auf und knallte ihn mit links ins Netz. Kramers Schuss wurde in Gelsenkirchen von Florian Neuhaus noch abgefälscht und landete dann im Torwinkel zur 1:0-Führung, später gelang Neuhaus noch das 2:0. „Wenn ich es jetzt nochmal auf diese Art und Weise machen werde, kann man nicht mehr von Glück reden, so schon noch“, sagte Kramer mit Blick auf den Treffer gut ein Jahr zuvor in Hannover.

Kramers Tor-Kopie passierte in einer Zeit, als alles noch ganz anders war bei den Borussen: Sie waren nach dem dritten Sieg im dritten Rückrunden-Spiel Zweiter und auf bestem Weg in die Champions League. Seither jedoch läuft es nicht mehr rund: Es sind nur noch sechs Punkte dazugekommen, Gladbach ist jetzt Fünfter und damit herausgerutscht aus den Champions-League-Rängen. Außerdem hat sich der Klub für einen Trainerwechsel im Sommer entschieden, Marco Rose wird Hecking ablösen.

In der Gegenwart ist in der Theorie aber denkbar, dass es kommt wie im Februar 2018: Heckings geballte Faust, Kramers Jubel. Es könnte so kommen, wenn es die Borussen wieder so konzentriert und engagiert machen wie an jenem Tag. Rund 6000 Gladbach-Fans werden jetzt in Hannover dabei sein, um das Team zu unterstützen.

Dass Kramer auf dem Platz steht, ist nicht unwahrscheinlich. Er kehrte beim 1:1 gegen Werder Bremen zurück ins Team und spielte im 3-4-1-2-System mit Denis Zakaria auf der Sechs. Diese Konstellation gab es auch beim 1:0-Sieg 2018. Zakaria war es auch im Hinspiel dieser Saison, der mit seinem ersten Saisontor den 4:1-Endstand perfekt machte. Im Borussia-Park war Hannover nach einer Minute in Führung gegangen, doch die Gladbacher waren stark zurückgekommen.

Eine solche Mentalität wünscht sich Hecking, der früher selbst Coach in Hannover war und dort auch gespielt hat, grundsätzlich für den Schlussspurt der Saison. Das Ziel ist inzwischen klar definiert: Europa und bestenfalls die Champions League. „Das ist unser großes Ziel, wir wollen es erreichen, auch für Dieter Hecking“, sagte Kramer. In Hannover „gibt es aber nichts geschenkt“, weiß Kramer. „Wir müssen die gleiche Leidenschaft wie gegen Bremen in den letzten sechs Spielen auf den Platz bringen, dann werden wir auch unsere Punkte holen“, sagte Kramer.

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