Faktencheck Diese Zahlen zeigen, warum Borussia in der Krise ist

Mönchengladbach · Borussias Krise wird durch die Bilanzen belegt: Das Team holt weniger Punkte als in der Hinrunde - und schießt vor allem weniger Tore.

Torlos und ratlos: Thorgan Hazard.

Torlos und ratlos: Thorgan Hazard.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Borussias Zustand ist bedenklich. Und die Zahlen belegen, warum die Gladbacher in der Krise sind. Der Punkte-Trend vor allem: Die vergangenen sieben Spielen brachten nur fünf Zähler. 14 holte Borussia in der Rückrunde, das bedeutet Platz zehn in der Rückrundetabelle, also Mittelmaß.

Im Vergleich zur Hinserie wächst die Diskrepanz: Sechs Punkte sind es nun schon weniger zum vergleichbaren Zeitpunkt, 20 Zähler hatten die Gladbacher nach den ersten zehn Spieltagen beisammen. Da waren sie Zweiter. Sechs Punkte sind kein Universum, doch war der Start in die entscheidende Phase der Saison sehr enttäuschend. In der Hinserie begann diese Phase mit dem 3:0 gegen Fortuna, nun steht da ein 1:3, das vor allem angesichts der Leistung Ratlosigkeit hinterlässt.

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Die Tor-Quoten

16 Gegentore haben die Gladbacher in den ersten zehn Spielen der zweiten Saisonhälfte kassiert, in der Hinserie waren es zwölf zum gleichen Zeitpunkt.. Viermal gab es drei oder mehr Gegentore, diese Statistik hat sich im Vergleich zur Hinrunde verdoppelt. 1,2 zu 1,6 ist der Gegentorschnitt, eklatanter ist der Unterschied allerdings bei der Torausbeute. 23 Gladbacher Treffer verzeichnete die Statistik in den ersten zehn Spielen, zehn gab es in den bisherigen zehn Spielen der Rückrunde. 1,0 zu 2,3 ist der Schnitt, der als wesentlicher Faktor herhalten darf, wenn es darum geht, Borussias Krise zu beschreiben: Gladbach ist die gesunde Balance zwischen Defensive und Offenisve abhanden gekommen, vor allem aber gibt es ein Torproblem.

Die Torjäger

Das ist auch an den beiden nach wie vor besten Torschützen festzumachen: Thorgan Hazard und Alassane Plea. Der Belgier hatte nach zehn Spielen dieser Saison sieben Tore erzielt, der Franzose fünf. Damit erzielten die beiden Herren etwas über 50 Prozent der Borussen-Tore. In der Rückrunde ist Hazard nach wie vor ohne Treffer, Plea traf immerhin zweimal. Das sind in der Summe nur noch 20 Prozent der Borussen-Tore – und in der Gesamtfallzahl der Tore (minus zehn) natürlich viel zu wenig.

Der einzige Borusse, der im Tor-Trend nach der Winterpause zugelegt hat, ist Denis Zakaria. Im ersten Saisonabschnitt traf der Schweizer einmal, nun hat er schon zwei Tore erzielt. Zunächst verhalf er Borussia mit seinem Tor in Frankfurt zum 1:1, nun war sein Einschuss zum 1:3 in Düsseldorf allein Ergebnis-Kosmetik.

Die starke Konkurrenz

Ein großes Problem ist für die Borussen auch der Status quo der Konkurrenten. Leipzig ist als Dritter mit 52 Punkten nun deutlich enteilt, die Sachsen sammelten in der Rückrunde bei einer Torbilanz von 18:3 21 Punkte ein. Eintracht Frankfurt, das gerade in der Tabelle an den Borussen vorbeigezogen ist, hat sogar noch einen Punkt mehr geholt und hat mit 20:7 Toren ebenfalls eine stattliche Tordifferenz erwirtschaftet. Die Hessen sind wie Borussias nächster Gegner Werder Bremen in der Rückrunde noch ohne Niederlage. Werder ist bilanztechnisch gesehen das Gladbach der Rückrunde: 20 Punkte und 21:10 Tore haben die Hanseaten geholt, fast identisch war der Wert der Borussen nach zehn Spieltagen: 20, 23:12.

Vor dem Hinspiel in Bremen trennten beide Klubs drei Punkte. Gladbach siegte am 11. November klar mit 3:1 an der Weser. Alle drei Tore erzielte Plea, der seinen bis jetzt größten Tag in der Bundesliga hatte. Aktuell fühlt sich die Geschichte an, wie aus einer anderen Welt. Wegen des Zustands der Borussen.

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