Abwärtstrend Es hakt hinten und vorne bei der Borussia
Mönchengladbach · Das 1:1 gegen Freiburg passt zum Gesamtbild, das Mönchengladbach in der Rückrunde abgibt. Mit 47 Punkten nach 26 Spielen sind die Borussen weiterhin Vierter, doch der Trend der letzten sechs Spiele ist nicht gut.
Dieter Hecking hatte eine klare Ansage für das Treffen von Borussia Mönchengladbach mit dem SC Freiburg gemacht. „Wir wollen das Heimspiel gewinnen“, hatte Gladbachs Trainer gesagt. Sein Team konnte dem Anspruch nicht gerecht werden. Es gab ein 1:1. Man war sich uneins in Mönchengladbach, was man davon zu halten hatte. Kapitän Lars Stindl machte „zwei verlorene Punkte“ aus. Tobias Strobl indes kam zu einem milderen Urteil. „Es ist ein Punkt. Wie wichtig er ist, werden wir sehen“, sagte der Mittelfeldspieler.
Immerhin wurde die Niederlagenserie beendet, immerhin traf Torjäger Alassane Plea nach 540 Minuten wieder. Sonst war Borussia zu wenig zielstrebig. Es ist nun mal so mit den Unentschieden: sie sind unbefriedigend. Zumal für ein Team, das vorher dreimal im eigenen Stadion verloren hat. Da geht es auch um die Psyche. Und, wie in jedem Spiel, um die Wahrheitsfindung in dieser Saison. Dazu passt das Unentschieden: Man weiß in Gladbach im Moment nicht genau, woran man ist.
Nimmt man die Gesamtbilanz der Rückrunde, wirkt indes alles gar nicht so schlimm. 17 Punkte hatten die Gladbacher nach neun Spielen der Hinrunde auf dem Konto, 14 sind es jetzt. Fünf Siege sowie je zwei Unentschieden und Niederlagen gab es in den ersten neun Spielen der Saison, nun sind es vier Siege, zwei Remis und drei Niederlagen. In der Summe sind es 47 Punkte, das war der Gesamtertrag der vergangenen Saison, in der Spielzeit davor hatte es sogar nur 45 Punkte gegeben. So gesehen geht es alles in allem aufwärts bei den Borussen. Doch der aktuelle Trend ist das Problem. Er zeigt deutlich nach unten.
Diesen Eindruck konnte das 1:1 gegen Freiburg nicht grundlegend ändern. Der starke Rückrundenauftakt mit neun Punkten und 5:0 Toren aus den ersten drei Spielen wies Borussia als Spitzenteam aus. In den folgenden sechs Spielen jedoch hat Gladbach nur fünf Punkte eingesammelt. Es hakt hinten und vorn, wie die Torbilanz von 4:13 belegt. Platz 14, den belegt das Team in diesem Zeitraum, zeichnet ein anderes Bild als das, das es Anfang Februar gab: Diese Borussia schaut nicht aus wie ein Europa- oder gar Champions-League-Aspirant, sondern quält sich mehr schlecht als recht durch diese Episode.
Mit dem Niederrheinderby in Düsseldorf beginnt der Endspurt der Saison. Acht Spiele sind es noch, 24 Punkte zu vergeben. „Wir werden wieder von Spiel zu Spiel schauen und wollen in Düsseldorf auf der defensiven Leistung gegen Freiburg aufbauen und nach vorn durchschlagskräftiger sind“, stellte Strobl den Plan der Borussen vor. Sie hoffen, ihn besser umsetzen zu können als gegen Freiburg.