Ohne Gegentor gegen Mainz Ein Sieg der Gladbacher Defensive

Mönchengladbach · Die Innenverteidiger Nico Elvedi und Tony Jantschke standen bei Borussia Mönchengladbachs Sieg in Mainz sicher. Der Schweizer Elvedi erzielte zudem das 1:0.

 Absprache hinter vorgehaltener Hand: Tony Jantschke (r.) und Nico Elvedi.

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Foto: Dirk Päffgen

Ein Dutzend Gegentore in vier Spielen, das war schon heftig. Deswegen war das Thema Stabilität bei Borussias Auswärtsspiel in Mainz eines, das ganz oben auf der To-do-Liste stand. Dass Matthias Ginter nicht dabei sein konnte, weil der Oberschenkel zwickte, war für Trainer Dieter Hecking kein Problem. „Ich hatte keinerlei Bedenken, Tony Jantschke zu bringen. Er marschiert in jedem Training und macht Druck“, sagte Hecking nach dem 1:0-Sieg. Und erklärte, dass vor der Saison entschieden worden sei, dass Jantschke nun ein reiner Innenverteidiger sei, Verteidiger „1b“, der Mann hinter Ginter und dessen ständigen Kollegen Nico Elvedi.

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Foto: dpa/Torsten Silz

Also spielte Jantschke in Mainz, und heraus kam das elfte Spiel ohne Gegentor in dieser Saison. Das war die Basis für den Sieg. Und für den sorgte dann auch noch die Innenverteidigung, schließlich erzielte Elvedi nach 63 Minuten das einzige Tor des Spiels – auf Vorlage von Tobias Strobl. Es war sein vierter Assist, das ist sein persönlicher Saisonrekord. Als umsichtiger Sechser sorgte er zudem mit dafür, dass die Gladbacher wieder deutlich sicherer standen und „nicht viel zugelassen haben außer einiger Fernschüsse“, wie Jantschke resümierte. Er spielte mit einem Verband an der Hand, da er sich zuletzt den Daumen ausgekugelt hatte. 14-mal durften die Mainzer auf das Gladbacher Tor schießen, doch passierte das meist ohne großen Gefahren-Faktor.

„Die Distanzschüsse hätten wir sicherlich ein bisschen besser verteidigen können. Aber wir haben wieder das gezeigt, was uns in der Hinserie stark gemacht hat. Wir haben konsequent verteidigt und uns in jeden Ball reingehauen“, sagte Jantschke. Dass sich die Borussen zu sehr darauf verlassen haben, stabil genug sein, um die Führung in den letzten 30 Minuten über die Zeit zu bringen, war ein Makel des Tages. Etwas mehr offensiver Mut hätte auch die Abwehr entlastet. Denis Zakaria sorgte zwar mit einigen Läufen nach vorn zuweilen für Atempausen, doch das passierte zu selten. Allerdings machten alle Borussen mit bei der Verteidigung des eigenen Tores. „Ich bin stolz auf die Mannschaft, wie wir verteidigt haben, darauf können wir aufbauen“, sagte Elvedi.

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Foto: REUTERS/WOLFGANG RATTAY

Er gab einen von neun Gladbacher Torschüssen ab, und es war zugleich die größte Chance des Spiels, die er in Manier eines Mittelstürmers cool nutzte. Er war damit der Matchwinner, das war Balsam für seine Seele, hatte er doch in den vergangenen Spielen mit einigen Patzern dazu beigetragen, dass die Gegentor-Quote sehr extrem ausfiel. „Gerade gegen die Bayern hat er in dem einen oder anderen Gegentor zu viel drin gehangen. Aber genau das zeigt Nicos Qualität: Er schüttelt das ab. Er hat in Mainz sehr souverän gewirkt und fast alle Zweikämpfe gewonnen. Und wenn er dann noch das Siegtor schießt, ist es für ihn ein besonderer Tag“, sagte Hecking.

„Ich weiß, dass ich in den vergangenen Spielen nicht meine besten Leistungen gezeigt habe. Darum tut es mir natürlich gut, ein Tor zu machen. Ich war ein bisschen überrascht, dass der Ball zu mir kam. Aber ich treffe ihn gut und bin froh, dass er drin war“, sagte Elvedi. Seine Zusammenarbeit mit Jantschke fand Elvedi „gut“. „Wir versuchen zusammen, die Mannschaft zu leiten“, sagte Elvedi.

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Foto: dpa/Peter Steffen

Es brauchte aber etwas, bis die Sicherheit da war, das lag auch am böigen Wind, der durch die Mainzer Arena fegte. „Die Bälle waren fast unberechenbar“, berichtete Jantschke. Am 9. Dezember gegen Stuttgart hatte er zuletzt auf dem Platz gestanden. Jantschke hat sich mit seiner 1b-Rolle arrangiert, zu der gehört, dass er wohl wieder auf die Bank muss, wenn Ginter zurückkehrt. „Wir sind eine Mannschaft. Wenn du gebraucht wirst und der Trainer dir das Vertrauen schenkt, dann musst du das irgendwo auch untermauern“, sagte Jantschke.

Er hat wie Elvedi seinen Job gemacht. „Die Null steht, das ist meine Hauptaufgabe. Da kann man zufrieden sein“, sagte Jantschke. Dass der Kollege Elvedi dann auch noch traf, machte die Sache rund: Es war ein Sieg der Gladbacher Defensive.

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