Schuften für das große Ziel Heckings Borussia soll noch flexibler sein

Mönchengladbach · Trainer Dieter Hecking hat mit Borussia Mönchengladbach eine historische Hinrunde hingelegt, die nun veredelt werden will. Im Trainingslager soll daher in erster Linie an der taktischen Flexibilität gefeilt werden.

Dieter Hecking im Porträt: Trainerstationen, Erfolge
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Das ist Dieter Hecking

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Foto: dpa/Marius Becker

In der vergangenen Saison verzichtete Dieter Hecking, Trainer bei Borussia Mönchengladbach, auf ein Trainingslager im Winter. Danach legte sein Team eine recht schwache Rückrunde hin. Mit einer großen Chance, das europäische Geschäft zu schaffen, starteten die Gladbacher vor einem Jahr in die zweite Saisonhälfte, am Ende belegten sie jedoch nur Platz neun. Das Auslassen einer Auslandsreise zu Trainingszwecken in der kalten Jahreszeit ist sicher nicht als Begründung für dieses Abrutschen anzuführen, dennoch wurde neben vielem anderen auch dieses Vorgehen verändert. Unter anderem agieren die Gladbacher in einem seit Saisonstart neuen 4-3-3-System und werden das in den kommenden sieben Tagen im spanischen Jerez verfeinern. Geblieben ist jedoch, dass Heckings Team wieder vor der Chance steht, sich für einen internationalen Wettbewerb zu qualifizieren – wobei sie dieses Mal noch deutlich größer ist.

Borussia beendete die Hinrunde mit 33 Punkten auf Platz drei. „Wir werden für das, was wir in der Hinrunde gemacht haben zu Recht gelobt“, sagt Hecking mit Stolz. „Aber jetzt müssen wir weitermachen.“ Der Traum von der Champions League ist angesichts der Leistungen aus der Hinrunde längst fest verankert. Sicherlich auch bei Hecking. Doch öffentlich darüber sprechen will er nicht. „Wir werden wie bisher nur von Spiel zu Spiel schauen, alles andere bringt uns nicht weiter“, sagt der Gladbacher Coach. Denn dies war auch für viele Spieler das Erfolgsrezept im bisherigen Saisonverlauf. Dass man sich gewissenhaft auf jeden Gegner vorbereitet hat, wodurch sich Borussia gegen kaum einen der vermeintlich schwächeren Gegner Blöße gegeben hat, seine acht Heimspiele sogar alle gewann. Heckings Team hat damit einen Vereinsrekord aufgestellt, denn den Gladbachern gelang es zuvor in keiner Saison, alle Heimspiele in der Hinrunde zu gewinnen.

Borussia Mönchengladbach: Noten der Hinrunde
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Das Hinrunden-Zeugnis der Borussen

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Foto: AP/Martin Meissner

Jetzt kann sein Team auch in der Rückrunde beweisen, dass es auf Dauer Champions-League-Format besitzt. „Natürlich hat die starke Hinrunde sicherlich Erwartungen geweckt, das kann ich auch verstehen“, sagt Hecking. Doch nicht nur er weiß, dass der Vorsprung auf andere ambitionierte Klubs keiner ist, auf dem man sich ausruhen könnte. Wie Bayer 04 Leverkusen, bei denen die Gladbacher im ersten Rückrundenspiel am 19. Januar antreten müssen. „Wenn wir da gewinnen sollten, haben wir schonmal einen Konkurrenten weiter distanziert. Und das wollen wir. Aber noch liegt eine gesamte Runde vor uns, da gibt es genügend Eventualitäten, die den Verlauf beeinflussen können“, sagt Hecking.

Deswegen hat der Coach seinen Spielern gleich am ersten Trainingstag in einer Sitzung klargemacht, dass sie zwar eine tolle Hinrunde gespielt haben, diese aber nun abgehakt ist. „Ich habe ihnen gesagt, dass wir uns auf dem Lob nicht ausruhen dürfen“, sagt der Gladbacher Trainer.

 Dieter Hecking hat derzeit Spaß am Auftreten seiner Mannschaft. Das soll sich auch im neuen Jahr nicht ändern.

Dieter Hecking hat derzeit Spaß am Auftreten seiner Mannschaft. Das soll sich auch im neuen Jahr nicht ändern.

Foto: dpa/Marius Becker

Nachdem Hecking sein 4-3-3-System erfolgreich etabliert hat, will er im Trainingslager in erster Linie an der taktischen Flexibilität seines Teams feilen. „Woran wir sicherlich noch arbeiten können, ist das Spiel mit einer defensiven Dreierkette, auf das wir in der Hinrunde schon hin und wieder im Spielverlauf umgestellt haben“, sagt der 54-Jährige. Denn nach der Hinserie wissen nun auch die Gegner, worauf sie sich bei der Mönchengladbacher Borussia gefasst machen müssen. Die Zeit des Überraschungseffekts des neuen Systems ist vorbei. die Teams können sich besser auf das 4-3-3 vorbereiten. Deshalb benötigen die Gladbacher in der Rückrunde auch einen ausgeklügelten Plan B. Bekommt Hecking auch das hin, startet er mit Borussia durch – vielleicht über Jerez in die Champions League.

(sho)
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