Winter-Analyse Borussia tut alles für einen Wonnemonat Mai

Mönchengladbach · Die Borussen haben eine ausgezeichnete Hinrunde gespielt. Jetzt geht es darum, die eigene Vorlage zu nutzen und in die Rückrunde ähnlich stark zu starten wie in den ersten Saisonteil. Immerhin will das Team nachweisen, dass es stabiler geworden ist als in der Vorsaison.

 Borussias Trainer Dieter Hecking.

Borussias Trainer Dieter Hecking.

Foto: dpa/Marius Becker

Borussias Trainer Dieter Hecking hatte die Spiele bei RB Leipzig, 1899 Hoffenheim und Borussia Dortmund einen Härtetest genannt. Einen Punkt erwirtschaftete Gladbach in der Topspiel-Triologie, der beim 0:0 bei 1899 Hoffenheim aber ein glücklicher war. In Leipzig und beim BVB gab es Niederlagen. Daraus den Schluss zu ziehen, dass Gladbach dem Anspruch, auf dem Weg zu einem Topteam zu sein, nicht gerecht wird, wäre aber falsch. Zumal es den Topspiel-Test bei den Bayern (3:0) mit Bravour bestanden hat.

Ist Platz drei nun die Wahrheit im Staate Borussia? Die Antwort ist: Ja. Die Borussen haben eine ausgezeichnete Hinrunde gespielt und die 33 Punkte klar verdient. Wer so in die Offensive geht, gehört nach oben in der Tabelle. Die Borussen haben sich eine große Chance herausgespielt. Die gilt es nun zu nutzen. Eine Punktebilanz in den unteren 50ern ist meistens Europa-tauglich, 17, 18 oder 19 Punkte könnten demnach in der Rückrunde schon genug sein angesichts der schon vorhandenen 33 Punkte. Entscheidend ist, in der Vorbereitung auf den zweiten Saisonteil ebenso viel richtig zu machen wie im Sommer. Da spürte Vizepräsident Rainer Bonhof im Trainingslager am Tegernsee bereits den Geist und vor allem den Willen zur Veränderung.

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Inwieweit der Kader verändert wird für die Aufgabenstellung der Rückrunde, die da heißt, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen, wird sich zeigen. Manager Max Eberl und Trainer Dieter Hecking haben angedeutet, dass es keine großen Veränderungen geben wird. Gleichwohl ist zu vermuten, dass der eine oder andere, der hinten dran ist, zumindest das Ansinnen hat, sich zu verändern. Josip Drmic und Patrick Herrmann sind diesbezüglich die Meistgenannten.

Dass gar nichts passiert, ist unwahrscheinlich, zumal die Borussen wachsam sein werden, was Vorgriffe auf die neue Saison angeht: Kommt zum Beispiel ein weiterer Innenverteidiger? Abwegig wäre es nicht, in dem Segment noch etwas tu tun. Letztlich wird es eine Frage der Optionen sein. Es darf in den kommenden Woche mindestens viel spekuliert werden.

Eberl und Hecking werden genau abwägen, wie viel Veränderung sinnvoll ist mit Blick auf die Kaderstruktur und -chemie. Der Teamgeist ist neben der sportlichen Qualität und einem funktionstüchtigen taktischen Konzept ein wichtiger Faktor im Gladbacher Konstrukt, er erlaubt einen konstruktiven Konkurrenzkampf. Darum werden Hecking und Eberl jeden Wechselwunsch auch auf die These hin genau prüfen, dass jeder Spieler gebraucht wird in einer Saison.

An deren Ende kann Borussia dann in der Rückrunden-Topspiel-Triologie gegen Leipzig, Hoffenheim und den BVB zeigen, wohin sie sich entwickelt hat. Grundsätzlich will Heckings Team nachweisen, dass es stabiler geworden ist. In der Vorsaison ging die Rückrunde daneben, das, was im ersten Saisonteil erarbeitet wurde, wurde verspielt. Das soll nicht wieder passieren. Borussia wirkt bereit und stabil genug für das Besondere. Wenn aber nicht nur frohe Weihnachten, sondern auch ein Wonnemonat Mai das Ziel ist, müssen alle alles dafür tun. Auf dem Platz und daneben.

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