Borussia-Verteidiger will mehr „Für mich ist es der nächste Schritt, noch mehr zum Leader zu werden“

Mönchengladbach · Nico Elvedi ist Borussias „Mister Zuverlässig“. Nach dem Ausfall von Matthias Ginter wächst er nun sogar in die Rolle des Anführers.

 Nico Elvedi im Zweikampf mit Münchens Serge Gnabry.

Nico Elvedi im Zweikampf mit Münchens Serge Gnabry.

Foto: dpa/Matthias Balk

Nachdem sich Matthias Ginter vor etwas mehr als zwei Wochen beim 4:1-Sieg gegen Hannover eine Augenhöhlen- und Kieferfraktur zugezogen hatte, waren die Sorgen um die Defensive der Borussen groß. Bestätigt wurden diese auch in Teilen beim anschließenden 0:2 in Leipzig. Die Leistungen der Abwehrmänner der Gladbacher gegen Stuttgart (3:0) zeigten jedoch, dass das Team von Trainer Dieter Hecking mittlerweile auch in der Lage ist, solch einen prominenten Ausfall zu kompensieren. Und er stach dabei besonders heraus: Nico Elvedi.

Nico Elvedi im Porträt: Seit 2015 bei Borussia Mönchengladbach
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Das ist Nico Elvedi

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Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Der 22-Jährige, sonst neben 2014-Weltmeister Ginter der äußerst zuverlässige Kompagnon, rückt in Abwesenheit des deutschen Nationalspielers ins Rampenlicht. Gegen Stuttgart verhalfen Elvedi dazu zwei Top-Aktionen: Erst kratzte er einen Schuss von VfB-Kapitän Christian Gentner beim Stand von 0:0 von der Linie, als Sommer schon geschlagen war. Und das 2:0 leitete Elvedi mit einem Sololauf ein. „Ich persönlich bin zufrieden mit meiner Leistung“, sagt der neunmalige Schweizer Nationalspieler.

Durch die Zwangspause für Ginter ist der Abwehrmann verpflichtet, seine persönliche Entwicklung schnell voranzutreiben. „Für mich ist es der nächste Schritt, noch mehr zum Leader zu werden und das Team zusammenzuhalten. Genau daran arbeite ich“, sagt Elvedi. Sein großes Plus: der Verteidiger strahlt eine enorme Sicherheit aus.

Das belegen auch die Zahlen. 63 Prozent seiner Zweikämpfe konnte Elvedi in dieser Saison für sich entscheiden. Aus den eigenen Reihen ist nur Ginter (65 Prozent) noch einen Deut besser. Von keinem seiner Teamkameraden bezwungen wird der Schweizer dagegen in Sachen Passspiel. 92 Prozent angekommene Zuspiele sind Bestwert bei Borussia.

Auch für Hecking ist Elvedi nicht erst seit der Ginter-Verletzung zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk. „Nico wird immer Nico bleiben, auch wenn Matthias gerade nicht da ist. Er spielt immer unaufgeregt, ohne Schnörkel und macht seine Aufgaben. Er überzeugt durch seine Leistungen, und das ist einfach gut“, sagt der Trainer.

Auch in den letzten drei Spielen vor der Winterpause hängt viel von der Darbietung Elvedis ab. Bei den Auswärtsspielen in Hoffenheim (Samstag, 15.30 Uhr) und sechs Tage später in Dortmund (21.12., 20.30 Uhr) treffen die Borussen noch auf zwei der besten Offensivreihen der Liga.

Das wird Schwerstarbeit für die Gladbacher und die Feuertaufe für Elvedi, wie weit sein Vorhaben „noch mehr Leader zu werden und das Team zusammenzuhalten“ schon fortgeschritten ist. „Ich schaue erstmal nur auf das Spiel in Hoffenheim, das wird sehr schwierig. Aber wir haben die Qualität, auch dort Punkte zu holen, das ist unser Ziel“, gibt Elvedi die Marschroute für das Auswärtsspiel vor.

Zumal sich der Verteidiger sicherlich noch sehr gut und sehr gerne an den letzten Auftritt im Kraichgau erinnert. In der vergangenen Saison bezwang Gladbach den späteren Bundesliga-Dritten und heutigen Champions-League-Teilnehmer auswärts mit 3:1, Elvedi bereitete den letzten Treffer sogar vor. Gelingt der auf Rang zwei platzierten Borussia die Wiederholung, machen sie selbst einen weiteren großen Schritt Richtung Königsklasse.

(sho)
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