Vor dem Spiel gegen Düsseldorf So sieht es bei Raffael und Plea aus

Mönchengladbach · Am Sonntag (15.30 Uhr) empfängt Borussia den Aufsteiger Fortuna Düsseldorf. Stürmer Alassane Plea wird wohl noch nicht wieder mitwirken können, aber Raffael ist wieder fit genug, dass er sogar in der Startelf stehen könnte.

 Raffael (rechts) steht gegen Fortuna Düsseldorf definitiv im Kader. Für Alassane Plea wird es eng.

Raffael (rechts) steht gegen Fortuna Düsseldorf definitiv im Kader. Für Alassane Plea wird es eng.

Foto: dpa/Carmen Jaspersen

Max Eberl war am Freitag „froh, dass es zu meiner Zeit keine Videoanalysen gab. Sonst hätte ich wahrscheinlich weniger Spiele gemacht“, sagte Borussias Sportdirektor grinsend, als er als ehemaliger Verteidiger auf die Fehler der aktuellen Defensivkräfte bei der 0:5-Pokalklatsche gegen Bayer Leverkusen am Mittwochabend angesprochen wurde. Ernst ergänzte Eberl: „Was nach dem 0:3 passiert ist, hat uns alle geärgert. Da sollten solche Kontersituationen nicht mehr passieren. Stattdessen sollte man sich dann, wenn es schon so weit gekommen ist, darauf konzentrieren, würdig auszuscheiden.“

In der Sache war er sich da mit Dieter Hecking einig, der Trainer formulierte indes anders: „Unsere Mannschaft hat immer das Gefühl, sie kann noch etwas bewegen. Das muss aus den Köpfen raus. Das ist zwar das Positive, dass die Mannschaft immer nach vorne will, aber man muss auf dem Platz erkennen, dass man stabil stehen muss. Die Umsetzung war nicht gut." Und führte letztlich in ein Heimdebakel. „Das sollte uns in der Form nicht passieren. Da sieht man, dass diese Mannschaft immer noch in einem Prozess ist. Da können solche Dinge vorkommen, aber die wollen wir als Trainer natürlich nicht haben", betonte Hecking.

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Der Trainer nahm seine Führungsspieler in die Pflicht, die nach dem 0:3-Rückstand die Ordnung auf dem Spielfeld hätten halten müssen. Am Sonntag (15.30 Uhr) im Heimspiel gegen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf könnte er einen weiteren Führungsspieler wieder auf den Rasen schicken: Raffael hat seine Wadenprobleme überstanden, die ihn seit dem 6. September aus dem Spielbetrieb genommen haben. „Er hat gestern voll trainiert“, sagte Hecking am Freitag. „Er ist sicher im Kader gegen Düsseldorf.“

Vielleicht ist er auch mehr als das, der „Maestro“ könnte auch in die Startelf rücken, ein Platz für ihn wäre die Sturmmitte, die Lars Stindl zuletzt belegt hat. Der Kapitän interpretiert die Rolle dort allerdings etwas anders, lässt sich immer wieder ins Mittelfeld zurückfallen, der Strafraum ist dann verwaist. Zumal Stürmer Alassane Plea wohl weiter ausfallen wird. Der Franzose konnte bislang nur individuell trainieren. Hecking kündigte zwar an, man werde noch abwarten, er sagte aber auch: „Für Düsseldorf wird es knapp.“ Ein Risiko will er sicherlich nicht eingehen, dass ein zu früher Einsatz Pleas seine Verletzung möglicherweise wieder aufbrechen oder verschlimmern lässt – deshalb wechselte der Trainer auch Raffael nicht gegen Leverkusen ein. Der Rückstand war zu groß, als dass es das (Rest-)Risiko wert gewesen wäre, dass sich der Brasilianer erneut oder wieder verletzt.

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Gegen Düsseldorf vergrößert Raffael auf jeden Fall wieder die Bandbreite. Sollte er ins Sturmzentrum rücken, wo er schon beim Test gegen Bochum in Willingen, als er sich verletzte, spielte, könnte Stindl, der zuletzt nach seiner langen Verletzungspause etwas weniger frisch wirkte, entweder eine Pause bekommen oder auf eine der beiden Achter-Positionen rücken. Dafür wäre auch Raffael denkbar, allerdings ist Stindl da noch einen Tick stärker in der Arbeit gegen den Ball. Dann könnte Jonas Hofmann, der ebenfalls gegen Leverkusen nicht ganz frisch wirkte, eine Pause bekommen, oder aber Florian Neuhaus. Der wird aber sicher gegen die alten Kollegen aus Düsseldorf, mit denen er als Gladbacher Leihspieler den Aufstieg feiern durfte, besonders motiviert sein. Spannend ist auch die Frage nach den Besetzungen der Flügel: Thorgan Hazard dürfte auf einem der beiden gesetzt sein, auf dem anderen hat zuletzt Patrick Herrmann gegen Leverkusen wenig Eigenwerbung betrieben, Fabian Johnson stand gar nicht erst im Kader, Ibrahima Traoré kam zur zweiten Halbzeit und belebte das Spiel, ohne es indes im Ergebnis beeinflussen zu können.

Auch auf den Flügeln hat Hecking also Möglichkeiten und muss nun die richtige Mischung gegen Fortuna finden. Über die Düsseldorfer sagte Borussias Trainer: „Die vergangenen Spiele waren nicht gut in der Bundesliga, jetzt daraus aber Rückschlüsse zu ziehen auf unser Spiel, wäre fatal. Es ist eines ihrer Spiele der Saison, sie werden auch für ihre Fans alles raushauen wollen." Das wiederum sollte auch auf die Gladbacher zutreffen, denen der Zuspruch aus der Nordkurve nach dem Pokal-Debakel gut getan haben dürfte. „Das hat mir imponiert, dass die Leute, die das Ergebnis sicher auch geärgert hat, trotzdem honorieren, was wir in den vergangenen Wochen aufgebaut haben“, sagte Eberl.

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