Gladbach vor dem Topspiel Borussia fährt selbstbewusst zum FC Bayern

Nach dem 2:2 in Wolfsburg ist Gladbach weiter Vierter. Nun steht das Topspiel beim Rekordmeister an.

Borussia Mönchengladbach will auch aus München etwas Zählbares mitnehmen.

Borussia Mönchengladbach will auch aus München etwas Zählbares mitnehmen.

Foto: Dirk Päffgen

Unmittelbar nach dem 2:2 von Borussia Mönchengladbach beim VfL Wolfsburg gab es ein wenig Uneinigkeit in der Bewertung des Spiels. Während VfL-Trainer Bruno Labbadia meinte, sein Team sei einem 3:2 am Ende näher gewesen, ärgerten sich die Gladbacher Spieler Matthias Ginter und Patrick Herrmann, dass „mehr drin“ gewesen sei. Immerhin hatten die Gäste nach Treffern von Alassane Plea, der sein bereits viertes Bundesligator erzielte, und Thorgan Hazard zweimal geführt. Ihr Trainer Dieter Hecking indes fand, das Remis sei „unterm Strich verdient“ gewesen.

Unabhängig von der Bewertung ist Fakt, dass Borussia mit dem 2:2 den vierten Tabellenplatz verteidigte. Elf Punkte sind es nach sechs Spielen, nur zwei weniger als der nächste Gegner, der FC Bayern München, hat. „Das sieht nicht so schlecht aus, wenn ich mir die Tabelle anschaue“, fand Hecking. „Wir hatten unangenehme Auswärtsspiele und drei Heimsiege gegen Mannschaften, die in Europa vertreten sind. Daher bin ich mit den elf Punkten sehr einverstanden.“

Bundesliga 18/19: VfL Wolfsburg - Borussia Mönchengladbach - Bilder des Spiels
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Wolfsburg - Borussia: die Bilder des Spiels

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Nach dem 1:1 in Augsburg, dem 2:4 in Berlin und nun dem 2:2 in Wolfsburg fehlt in dieser Saison allerdings noch ein Auswärtssieg. Ob der am Samstag (18.30 Uhr) beim Rekordmeister gelingt? Immerhin: Die Bayern haben zuletzt daheim beim 1:1 gegen Augsburg und beim 0:2 in Berlin geschwächelt, was Hecking mit den Worten: „Die waren am Freitagabend nicht so auf Sendung“ kommentierte. Daraus aber abzuleiten, die Münchener seien gerade besonders verwundbar, dürfte vermessen sein. Die Niederlage bei der in dieser Saison stark aufspielenden Hertha war die erste, die der FCB seit 2010 in der Liga kassierte, wenn zeitgleich das Oktoberfest in München steigt. Sprich: Eine Heimniederlage in der „Wiesn-Zeit“ ist seitdem noch gar nicht vorgekommen und überhaupt sehr selten: Seit 1965 verloren die Bayern wettbewerbsübergreifend nur zehnmal daheim in der Oktoberfestzeit.

Gegen Borussia gab es bislang exakt 100 Bundesligaduelle, nur dreimal konnten die Gladbacher dabei in München gewinnen: 3:1 am 14. Oktober 1995, 1:0 am 7. August 2011 und 2:0 am 22. März 2015. Dabei traf Raffael doppelt. Ob der Brasilianer aber am Samstag auflaufen kann, ist fraglich: Die vergangenen vier Spiele hat er wegen einer Wadenverletzung verpasst. Eher könnte in München ein anderer sein Comeback feiern: Kapitän Lars Stindl, der in Wolfsburg erstmals nach seinem Ende April auf Schalke erlittenen Sydesmosebandriss wieder dem Kader angehörte.

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Borussia - Frankfurt: die Fohlen in der Einzelkritik

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Zumal keine Eile beim Comeback geboten ist, denn Borussia hat in dieser Saison eine qualitativ hohe Breite im Kader, die selbst prominente Ausfälle auffangen kann. Plea ist im Sturmzentrum ohne Anlaufschwierigkeiten voll eingeschlagen, Hazard auf dem linken Flügel in Top-Form, auf dem rechten hat Herrmann mit einem Tor und zwei Vorlagen in drei Spielen überzeugt. Im offensiven Mittelfeld teilen sich Jonas Hofmann, der in Wolfsburg geschont wurde, Florian Neuhaus, Denis Zakaria und Michael Cuisance die Arbeit – auch ein Grund für den guten Saisonstart, der Selbstbewusstsein gebracht hat. So sagte Hecking mit Blick auf das München-Spiel: „Wenn wir danach immer noch unter den ersten Vier stehen, nehmen wir das gerne mit.“

Ausgeschlossen ist das nicht. Immerhin gibt es Parallelen. Wie die Münchener, haben auch die Gladbacher gegen Augsburg 1:1 gespielt, zudem war die Tordifferenz gegen Berlin (-2) gleich. Und der aktuelle Trend spricht sogar für die Borussen: Sie haben vier Punkte aus zwei Spielen geholt, die Bayern nur einen Zähler im selben Zeitraum.

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