Mönchengladbach-Wickrath Fußgängerin stirbt nach Unfall mit Müllwagen

Mönchengladbach · Am Freitagmorgen ist es in der Fußgängerzone in Mönchengladbach-Wickrath zu einem schweren Unfall gekommen. Dabei wurde eine Seniorin von einem Müllwagen erfasst und getötet.

 Die Polizei hat den Unfallort in der Wickrather Fußgängerzone abgesperrt.

Die Polizei hat den Unfallort in der Wickrather Fußgängerzone abgesperrt.

Foto: Sascha Rixkens

Es ist 9.27 Uhr am Freitagmorgen, als Wickrath den Atem anhält. Es ist der Moment, in dem eine 78 Jahre alte Frau mitten auf der Quadtstraße im Ortskern von einem Müllwagen der Mags frontal erfasst und überrollt und dabei tödlich verletzt wird. Anwohner und Geschäftsleute eilen nach draußen, treffen auf geschockte Müllwerker und die tödlich verletzte Frau. Zwei Geschäftsleute decken den Leichnam mit einer weißen Plane ab, Zeugen rufen Polizei und Feuerwehr. „Es ist grausam, was dort passiert ist“, sagt eine Anwohnerin, die auch zwei Stunden nach dem Geschehen noch auf der Straße steht und mit Bekannten spricht. „Mir tun die Angehörigen und der Fahrer des Müllwagens so leid“, sagt die Seniorin.

Wie es zu dem folgenschweren Unfall gekommen ist, darüber haben Polizei und Feuerwehr bis zum Mittag noch keine genauen Erkenntnisse. Das Müllfahrzeug war auf der Quadtstraße von der Poststraße aus in Richtung Markt unterwegs. In Höhe einer Apotheke kommt es dann zu dem tragischen Unfall.  In einem benachbarten Eiscafé sitzen zu dem Zeitpunkt noch keine Gäste. Die meisten Geschäfte haben noch nicht geöffnet, deshalb ist die Wickrather Einkaufsstraße auch noch nicht sehr belebt. Bis zum Nachmittag konnte die Polizei deshalb auch noch keine unbeteiligten Zeugen des Unfalls vernehmen. Wer entsprechende Beobachtungen gemacht hat und sachdienliche Hinweise liefern kann, wird gebeten sich unter der Telefonnummer 02161 290 bei der Polizei zu melden.

Polizei, Notarzt und Feuerwehr treffen am Unfallort ein, auch der Betriebsleiter der GEM, Wilfried Theißen, und Hans-Jürgen Schnaß, Vorstand der Mags, machen sich vor Ort ein Bild. Ein Notfallseelsorger kümmert sich um Zeugen und um die Müllwerker, die unter Schock stehen. Sichtschutzzäune werden errichtet, die Quadtstraße wird für rund zwei Stunden für den Verkehr gesperrt. „Wir sind alle sehr betroffen über das Schreckliche, das passiert ist. Wir werden sehr gründlich untersuchen, wie es dazu kommen konnte. Wir werden uns als Geschäftsführung persönlich darum kümmern, dass der Vorfall gründlich analysiert wird“, teilte die GEM-Geschäftsführung in einer Pressemitteilung mit.

Auch gut zwei Stunden nach dem Unfall ist die Betroffenheit im Wickrather Ortskern noch groß. Das Eiscafé ist inzwischen belebt, Autos fahren wieder über die Quadtstraße, aber Fußgänger machen wie aus Respekt einen Bogen um die Markierungen auf der Straße, die die Polizei von der Unfallsituation gemacht hat. Einige wenige Polizisten und Notfallseelsorger Frank Himmelmann sind noch vor Ort. „Wir machen keine psychiatrische Arbeit, sondern wir leisten Erste Hilfe für die Seele“, erklärt Himmelmann seinen Einsatz in den Stunden zuvor. „Viele Leute fangen einfach an zu reden und brauchen das auch, um die Eindrücke verarbeiten zu können.“ Himmelmann holte schockierte Zeugen in einer Gruppe zusammen. „Der Austausch in einer Solidargemeinschaft ist ganz wichtig.“

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