Borussias Stürmer wird bleiben Für Drmic gibt es nur noch abwegige Optionen

Mönchengladbach · Josip Drmic hat in der Sommer-Transferperiode keinen passenden Verein gefunden. Nun bleibt der Stürmer bei Borussia und geht mit begrenzten Einsatzchancen in sein letztes Vertragsjahr.

 Josip Drmic joggt um den Trainingsplatz am Borussia-Park.

Josip Drmic joggt um den Trainingsplatz am Borussia-Park.

Foto: Dirk Päffgen

Bulgarien und die Slowakei machen das Transferfenster am Donnerstag dicht, in Tschechien geht nach Samstag nichts mehr, in Israel ist sogar erst am 17. September Schluss, danach jedoch wird es völlig absurd und abwegig: San Marino, der Kongo, Curacao und St. Lucia wären dann die letzten Länder, in die Josip Drmic noch wechseln könnte.

Vergangenes Jahr unterschrieb Timothée Kolodziejczak erst am 6. September bei den UANL Tigres in Mexiko. Dass in den genannten Ländern ein Klub bereit ist, vier bis fünf Millionen Euro Ablöse für Drmic zu bezahlen plus ein stattliches Gehalt, darf nicht nur bezweifelt, sondern ausgeschlossen werden. „Er ist ein komplettes Mitglied der Mannschaft und verhält sich sehr korrekt. Wir haben gesagt, dass es schwer werden kann für ihn. Wenn man den Kader sieht, überrascht das nicht", sagte Borussias Sportdirektor Max Eberl am Samstag in Augsburg.

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Drmic war dort erneut nicht im Kader. Solange Alassane Plea nicht in der Startelf steht, wird es noch schwieriger für den Schweizer. Eine Chance könnte für Drmic jedoch die Tatsache bieten, dass Lars Stindl vor Oktober auf keinen Fall einsatzbereit sein dürfte. Was die Angreifer angeht, ist Borussia lange nicht so üppig besetzt wie beispielsweise im zentralen Mittelfeld. Neben Plea war in Augsburg die einzige richtig offensive Option auf der Bank Patrick Herrmann.

Beide Seiten - der Verein und Drmic - machen in der Angelegenheit nach außen einen sehr professionellen Eindruck. „Klar bin ich nicht glücklich, und klar bin ich mit der Situation unzufrieden. Ich will, wie jeder Fußballer, spielen“, sagte Drmic der Schweizer Boulevardzeitung „Blick“. „Aber ich darf weder enttäuscht noch böse sein, weil es irgendwie ­absehbar war.“ Trainer Dieter Hecking betonte zuletzt auch, dass der 26-Jährige sich keineswegs hängen lasse.

Eine gewisse Tragik hat die Geschichte, weil sich Drmic mit enormem Einsatz herangekämpft hatte nach seinen schweren Knieverletzungen. Im Saisonendspurt 2017/18 gelangen ihm vier Tore und er fuhr zur WM, wo er ebenfalls traf beim 2:2 gegen Costa Rica. „Ich bin kein Schnäppchen im Ausverkauf“, sagte Drmic entsprechend selbstbewusst. Trotzdem befürchtet er, seine Vorgeschichte könnte ein Grund dafür gewesen sein, dass sich entweder lange keine Klubs nach ihm erkundigten oder nur solche, die nicht für ihn infrage kamen. „Ich vermute, dass das interessierte Klubs vorsichtiger sein lässt. Wobei es keinen Grund zur Sorge gibt: Ich bin hundert Prozent fit, und mein Knie bereitet mir überhaupt keine Probleme mehr“, sagte er. Manager Eberl ist sich sicher: „Der 1.9. ist rum und jetzt wird er bei uns Gas geben.“

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