Architektur Kö-Bogen II ist nicht genug

Düsseldorf/Sydney · Das Düsseldorfer Architekturbüro Ingenhoven plant nun auch einen riesigen Wohnturm für Sydney. Die Düsseldorfer haben schon verschiedene internationale Großprojekte realisiert, unter anderem in Singapur.

Der Wohnturm fällt durch seine schlanke Bauart auf, Matarialien für die Fassade werden Sichtbeton, eisenarmer Verglasung und eloxiertes Aluminium sein.

Der Wohnturm fällt durch seine schlanke Bauart auf, Matarialien für die Fassade werden Sichtbeton, eisenarmer Verglasung und eloxiertes Aluminium sein.

Foto: ingenhoven architects / Doug and Wolf

Das Architekturbüro Ingenhoven hat sich einen Großauftrag gesichert, der international Aufmerksamkeit erregt. Zusammen mit dem Büro Architectus gewannen die Düsseldorfer den Wettbewerb für ein Wohnhochhaus in der australischen Metropole Sydney. Das schlanke Gebäude mit Aluminiumfassade und viel Glas wird mit 270 Metern das höchste Wohnhaus der Stadt sein, wie die Auftraggeber Mirvac und Coombes Property Group bekanntgaben. Mit Architectus zusammen hatte das Büro in der gleichen Stadt bereits das „1 Bligh“ geplant, ein 28-stöckiges und 139 Meter hohes Hochhaus. Für das besonders „grüne“ Gebäude gab’s 2012 den Internationalen Hochhauspreis.

Das Büro von Architekt Christoph Ingenhoven ist auch sonst international unterwegs und zeichnet oft für innovative Projekte verantwortlich. Im Januar war etwa in Singapur das bisher größte Projekt eröffnet worden, das „Marina One“ aus vier zusammenstehenden Hochhäusern, die eine grüne Mitte umschließen. Zwei der Gebäude sind Bürohäuser, zwei Wohnhäuser. Das Büro bezeichnet das Projekt als seinen „Beitrag zur Auseinandersetzung mit Megacities vor allem in tropischen Regionen“. In Tokio wird aktuell ein Bürohaus als „vertikale Gartenstadt“ in einem neuen Geschäftsviertel errichtet, in Osaka haben die Düsseldorfer den Breeze Tower errichtet. In der Landeshauptstadt selbst steht der Name des Büros aktuell vor allem für das markante Ingenhoven-Tal, das Teil des städtebaulichen Projekts Kö-Bogen II sein und diverse Einzelhändler, aber auch Büros und Gastronomie beherbergen wird.

Aber auch in Australien bauen die Düsseldorfer in Top-Lage: Das Hochhaus-Projekt wird an der George Street mitten im Central Business District errichtet, also im zentralen Finanz- und Geschäftsviertel der Stadt. Architekt Christoph Ingenhoven freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem bewährten Partner Architectus. „Jetzt haben wir unser Know-how noch einmal gebündelt, indem wir ein Hochhaus entworfen haben, das sich in die bestehende Umgebung integriert und einen großen öffentlichen Raum bietet.“ Der Ansatz basiere auf der Philosophie einer gut vernetzten Öffentlichkeit und begreife den Turm als „freundlichen Nachbarn“.

 Der Turm (rechte Bildhälfte) soll künftig auch die Skyline der australischen Großstadt prägen.

Der Turm (rechte Bildhälfte) soll künftig auch die Skyline der australischen Großstadt prägen.

Foto: ingenhoven architects / Doug and Wolf

Ingenhoven hebt unter anderem dessen „einfache, aber elegante Fassadengestaltung“ hervor, die der exponierten Lage geschuldet sei. Der Entwurf sieht den Angaben zufolge eine so genannte Single-Skin-Fassade vor, mit externen Sonnenschutzvorrichtungen und Balkonen. Diese sind als natürlich belüftete Räume mit Glasscheiben nach Art eines Wintergartens angedacht.

Energieverbrauch und Umweltauswirkungen habe man an den eigenen hohen Nachhaltigkeitsansprüchen angelehnt, hieß es weiter. Beispielsweise mit einer möglichst hohen Tageslichtnutzung – auch zur Energiegewinnung, indem unter anderem an der Nordfassade schräge Fassadenelemente als hybride Solarkollektoren eingesetzt werden. Ein einzelnes Element kann zur Erzeugung von Strom und Warmwasser genutzt werden, gleichzeitig wird eine Überhitzung verhindert. Für die Südfassade sind spezielle Kühlsysteme angedacht.

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