Fußball 0:5 – FC zieht sich achtbar aus der Affäre

WEGBERG · Vor 711 Zuschauern schlägt sich Mittelrheinligist FC Wegberg-Beeck gegen Bundesligist Fortuna Düsseldorf wacker – bis auf die 25 Minuten vor der Pause. Da treffen die Profis vier Mal. Stefan Thelen ist Gastspieler in Beeck.

 Beecks Linksverteidiger Sascha Tobor (weißes Trikot), der in 73. Spielminute ausgewechselt wurde, luchst in dieser Szene Fortunas Stürmer Rouwen Hennings den Ball ab.

Beecks Linksverteidiger Sascha Tobor (weißes Trikot), der in 73. Spielminute ausgewechselt wurde, luchst in dieser Szene Fortunas Stürmer Rouwen Hennings den Ball ab.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Zur Halbzeit sah es so aus, als könnte es für Beeck wie bei zwei der drei letzten Fortuna-Gastspiele im Waldstadion (jeweils 1:8) erneut ein Debakel geben. 0:4 lagen die Amateure aus der 5. Liga da gegen die Profis aus der 1. Liga zurück. Zur Pause wechselte Fortunas Coach Friedhelm Funkel dann gewaltig durch, schickte sechs neue Spieler aufs Feld, verschob zudem auf einigen Positionen weitere Akteure. Viele zwingende Möglichkeiten erspielten sich die Landeshauptstädter fortan nicht mehr – mit dem Endergebnis von 0:5 konnten die Gastgeber dann leben.

„Im Vergleich zum Meerbuscher 0:9 gegen die Fortuna können wir das auf alle Fälle“, bekräftigte Beecks Vizekapitän Danny Fäuster, der gemeinsam mit Zugang Nils Hühne die Innenverteidigung bildete – ein Pärchen, das auch in der Meisterschaft gesetzt sein dürfte. Hühne, der bereits Mittelrheinliga-Erfahrung von Alemannia Aachen II, FC Inde Hahn und zuletzt Hilal Bergheim mitbringt, deutete jedenfalls schon an, dass er alles als ein Ergänzungsspieler sein wird. „Eigene Fehler und individuelle Klasse der Fortuna haben den Ausschlag gegeben. In der zweiten Halbzeit hat Düsseldorf aber auch nicht mehr mit so viel Tempo gespielt. Dieses Spiel gegen einen Erstligisten war auf alle Fälle Ansporn für die ganze Saison“, sprudelte es aus dem Zugang heraus.

In der Tat half Beeck nach sehr ordentlichem Beginn speziell bei den beiden ersten Toren tatkräftig mit. Beim ersten rutschte zunächst Fäuster aus, dann vertändelte Kapitän Maurice Passage den Ball – auf Ablage von Fortunas jüngster Verpflichtung Matthias Zimmermann, der seinen Einstand im Fortuna-Dress feierte, traf Kenan Karaman dann zum 1:0 (22.). Und gar kollektiv im Tiefschlaf befand sich Beecks Team bei einem rasch ausgeführten Freistoß von Kevin Stöger. Den folgenden Kopfball von Alfredo Morales konnte Keeper Stefan Zabel noch entschärfen, gegen den Nachschuss von erneut Karaman war er dann aber machtlos (35.).

Ein Tor des Monats war dann Düsseldorfs 3:0. Niko Gießelmann traf mit einem satten Schuss in den Winkel (37.) – ein Tor mit Déjà-vu-Faktor: „Zuletzt beim 10:0 gegen den VfB Wissen hatte Niko auch schon ein tolles Tor erzielt. Das war vielleicht sogar noch ein wenig spektakulärer als das heutige. Denn da hatte er den Ball direkt aus der Luft genommen“, merkte dazu Fortunas Teammanager Sascha Rösler an. Sekunden vor der Pause köpfte dann noch Rouwen Hennings eine Zimmermann-Flanke zum 4:0 ein.

Weitaus weniger ereignisreich gestaltete sich Hälfte zwei – mit den beiden größten Highlights in der Schlussphase: Zunächst köpfte Emir Kujovic eine Flanke des gleichfalls zur Pause eingewechselten Gökhan Gül zum 5:0 ein (82.), und dann hatte Beecks eingewechselter Yannik Leersmacher die einzige echte Chance für die Gastgeber. Bei seinem Schuss musste sich Fortunas Keeper Raphael Wolf schon ordentlich strecken (85.).

Über 90 Minuten spielten bei den Kleeblättern zwangsläufig vier Mann – auf Shpend Hasani (Hochzeit des Bruders im Kosovo), Sebastian Wilms (Lehrgang in Berlin) und Marius Müller (Urlaub) musste Beecks Coach Friedel Henßen schließlich verzichten.

Einer aus dem durchspielenden Quartett gehört dem FC zurzeit aber gar nicht an: Stefan Thelen, der das erste Beecker Regionalligajahr 2015/16 mitgemacht hatte und in der vergangenen Saison für den Nord-Regionalligisten VfB Lübeck spielte, ist zurzeit vereinslos, wirkte gestern mit einer offiziellen Gastspielerlaubnis mit. Ob Beeck den gebürtigen Immerather erneut unter Vertrag nimmt, ist noch offen. „Stefan ist für uns sicherlich ein interessanter Spieler. In den kommenden zwei Wochen hat er Zeit, sich bei uns zu beweisen. Dann werden wir entscheiden“, erklärte dazu auf Nachfrage Beecks Geschäftsführer Thomas Klingen.

Mit dem Zuschauerzuspruch zeigte er sich übrigens nicht zufrieden: „711 Zuschauer – das ist schon ein bisschen enttäuschend. Wir hatten uns mehr erhofft.“

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