Mönchengladbach Big Al Capone beim Oldtimer-Treff

Mönchengladbach · Bei den „All American Days“ von Schaffrath und Autosalon am Park kamen die US-Oldtimer so gut an, dass es eine Wiederholung geben soll.

 Viele kamen mit ihren US-Oldtimern zu Schaffrath – wie Andy und Pitti Klöppner mit ihrem „Ford Mustang 347 cui Stroker“.

Viele kamen mit ihren US-Oldtimern zu Schaffrath – wie Andy und Pitti Klöppner mit ihrem „Ford Mustang 347 cui Stroker“.

Foto: Isabella Raupold

Oldtimer üben auf viele Menschen eine besondere Anziehungskraft aus. So war es auch am Wochenende bei den „All American Days", die vom Autosalon am Park und dem Möbelhaus Schaffrath gemeinsam veranstaltet wurden. Natürlich gab es eine Reihe von Attraktionen, wie die Hüpfburg, das Kinderschminken, oder Burger und Pulled Pork vom Grill. Die heimlichen Stars waren aber sicherlich die amerikanischen Oldtimer, die dieses Jahr erstmalig bei den „All American Days" mit viel Stolz und Begeisterung von ihren Besitzern präsentiert wurden.

Ein ganz besonderes Schmuckstück hat Detlef Dässel (71) dabei. Nachdem er den Veranstaltungshinweis in der Zeitung entdeckt hatte, musste er nicht lange überlegen und ist mit seinem Packard 326 Convertible von 1925 zu Schaffrath gefahren. „Dieser Wagen wird auch Big Al Capone genannt, weil es das Lieblingsgefährt des Gangsters war", erklärt Dässel. Rote, dicke Ledersitze, Wurzelholz und ein Grammophon im Kofferraum verraten, mit wie viel Stil die Menschen damals gereist sind. Dässel legt eine Polydor-Platte auf und  das Lied „Sie hieß Mary-Ann" von Freddy Quinn erklingt. „Mit diesem Auto durften Sie 1928 zur Zeit der Weltwirtschaftskrise nicht mehr auf die Straße, es wurde bespuckt", erzählt Dässel. Die Menschen waren wütend über den teuren Wagen, denn es kostete 4950 Dollar. Niemand konnte sich ihn leisten. Das berühmte Modell T von Ford, auch Tin Lizzie genannt, gab es schon für 248 Dollar. „So viel kostete nur der Zigarrenanzünder im Packard", weiß Dässel.

Sein Packard hat schon viel erlebt, er hat 2006 den Concours d'Élégance bei den ersten Classic Days in Schloss Dyck gewonnen. Außerdem hat er die „2000 Kilometer durch Deutschland"-Tour mit Start in Mönchengladbach mitgemacht. Gekauft hat ihn Dässel 2001 in Australien, da er zwar 1925 in den USA gebaut, aber dann nach Australien ausgeliefert wurde.

Ulrich Hülswitt (38), Eventmanager vom Autosalon am Park, freut sich über solche Persönlichkeiten wie Detlef Dässel. „Das Besondere an den Oldtimern sind ihre Besitzer, weil sie die Geschichte des Fahrzeugs erzählen können und das erzeugt die großen Emotionen." Nur die Besitzer kennen die Hintergründe zu den technischen Besonderheiten, haben ihre Fahrzeuge teilweise selber restauriert. Da die Idee mit den Oldtimern bei den Besuchern so gut ankommt, verspricht Hülswitt: „Das machen wir ab jetzt jährlich."

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