Johnson, Traoré und Strobl Drei Routiniers sind wieder da bei Borussia

Mönchengladbach · Fabian Johnson, Tobias Strobl und Ibo Traoré haben die Vorsaison weitgehend verpasst. Nun sind sie zurück im Konkurrenzkampf.

Fabian Johnson hat in der vergangenen Saison nur zehn Spiele gemacht.

Fabian Johnson hat in der vergangenen Saison nur zehn Spiele gemacht.

Foto: Dirk Päffgen Paeffgen (dirk)

Fabian Johnson machte den Cavani. Er schaute kurz auf, drehte den rechten Fuß passend zum Ball und schlenzte das Spielgerät im weiten Bogen ins lange Eck, Torwart Tobias Sippel streckte sich vergebens. In etwa so hatte bei der WM in Russland Uruguays Stürmerstar getroffen, indes nicht im Trainingsspiel wie Johnson, sondern im Achtelfinale gegen Europameister Portugal zum 2:1-Sieg der Südamerikaner.

Für Johnson war es ein schönes Comeback. Den Amerikaner als Torschützen gab es in der Bundesliga zuletzt im Oktober 2017. Da schoss er das 1:0 gegen Bayer Leverkusen. Am Ende stand es 1:5. Das seltsame Spiel war gewissermaßen sinnbildlich für Johnsons weitere Saison. Nur noch drei Spiele machte er danach. Anfang Dezember kamen die permanenten Rückenschmerzen, die ihn aus dem Spiel nahmen. Ein kurzes Comeback gab es gegen Hoffenheim im März, doch der Schmerz kam zurück. „Ich bin genervt von der Saison“, gestand Johnson zwischenzeitlich.

Zehn Spiele machte der 30-Jährige letztlich, das ist herzlich wenig für einen Mann, der eigentlich zum Korsett des Teams gehören müsste. Noch weniger als Johnson konnten zwei andere Routiniers zur alten Saison betragen: Ibrahima Traoré und Tobias Strobl. Traoré (30) kam überragend in die Saison, war an den Siegtoren in Essen (Pokal) und gegen Köln beteiligt, dann streikte die Muskulatur. Nur sieben Spiele machte Traoré. Auf vier Einsätze kam Strobl (28), der sich im letzten Testspiel bei Leicester City das Kreuzband gerissen hatte.

Johnson gilt als Strukturspieler, muss sich als solcher aber erst wieder aufstellen. Traorés Trumpf sind die unberechenbaren Dribblings. Strobl hat die Ruhe weg und kann den langen Ball aus der Tiefe spielen, siehe im Spiel gegen Freiburg auf Thorgan Hazard. „Es war gut, dass ich am Ende noch die vier Spiele machen konnte, damit habe ich die Verletzung abgehakt“, sagte Strobl nun beim Trainingsauftakt am Sonntag.

Trainer Dieter Hecking definiert das Trio und den Slowaken Lazslo Bénes, der nach seinem Fußbruch ebenfalls die gesamte Saison verpasste hat, als „gefühlte Neuzugänge, mit denen wir jetzt wieder voll planen können“. Bénes bringt eine gesunde Aggressivität und jugendlichen Elan mit, die drei anderen ein großes Maß an Routine. Erfahrene Spieler tragen immer zur Stabilität einer Mannschaft bei.

Borussia Mönchengladbach: Ibrahima Traoré trifft in Robben-Manier
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Traoré trifft wieder in Robben-Manier

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Die Qualität der Langzeitverletzten fehlte aber nicht nur im Spiel, sondern auch auf dem Trainingsplatz. „Es geht um den Konkurrenzkampf. Wenn alle fit sind, muss man auch unter der Woche immer 100 Prozent abrufen, wenn man am Wochenende spielen will. In der letzten Saison stellte sich das Team oft von selber auf“, sagte Strobl.

Traoré gehört zur Kategorie „Unterschiedspieler“, Strobl und Johnson zeichnet ihre Vielseitigkeit aus. Strobl kann innen und rechts verteidigen und vor der Abwehr spielen, Johnsons Profil beinhaltet sogar neun Positionen, zuletzt spielte er jedoch am liebsten vorne links. Die Vielseitigkeit macht Spieler wie die gebürtigen Münchner oft zum perfekten Backup. „Das zieht sich durch meine Karriere. Aber wenn ich fit bin, setze ich mich durch. Wo ich spiele, entscheidet der Trainer. Wichtig ist, dass ich nicht mehr auf der Tribüne sitze, wie in der letzten Saison, sondern auf dem Platz stehe“, sagt Strobl. „Es geht wieder los“, schrieb er unter ein Trainingsfoto bei Instagram. Traoré und Johnson werden es genauso sehen.

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