Musikfestival startet Rock im Wasser

Nürburg · In der Eifel startet das mehrtägige Musikfestival „Rock am Ring“. Zehntausende Besucher werden erwartet. Nach einem Unwetter stehen allerdings Zelte unter Wasser. Die Veranstalter richten Blitzschutzzonen ein.

Rock am Ring 2018: Unwetter vor Start des Musikfestivals
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Unwetter zum Start von „Rock am Ring“

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Foto: dpa/Thomas Frey

Viele Besucher von „Rock am Ring“ waren schon am Donnerstag in die Eifel gereist und erlebten eine ungemütliche Nacht. Nach einem Unwetter in der Region standen am Freitagmorgen große Pfützen auf dem Gelände. Zelte waren verwüstet. In andere war Wasser eingedrungen. Viele Besucher hängten ihre nasse Kleidung über die Absperrzäune, um die Klamotten zu trocknen. Die Rockfans müssen sich weiterhin auf durchwachsenes Wetter einstellen: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet bis in den Samstag hinein mit Schauern und Gewittern.

Die Veranstalter richteten deshalb Blitzschutzzonen auf dem Gelände ein. In ihnen sei der Aufenthalt während eines Gewitters “so sicher wie in einer geschlossenen Ortschaft“, schrieben die Organisatoren auf der Homepage von „Rock am Ring“. „Eine Räumung des Festivalgeländes im Gewitterfall ist deshalb nicht notwendig.“ Auf dem Campinggelände seien dagegen Autos der sicherste Ort im Unwetterfall. „Besucher, die freie Plätze in den Fahrzeugen haben, sollen dies mit angeschaltetem Warnblinker signalisieren und Festivalbesucher ohne eigenes Fahrzeug bei sich aufnehmen.“

Konsequenzen aus 2017 gezogen

Fans des Musikspektakels sind Unwetter gewohnt. Schon 2015 und 2016 hatte „Rock am Ring“ mit Blitz und Donner zu kämpfen. Zahlreiche Menschen wurden verletzt. 2017 wurde das Musikspektakel dann wegen einer mutmaßlichen „terroristischen Gefährdungslage“ unterbrochen. Zwei Aufbauhelfer, die aus Syrien stammten, waren in Verdacht geraten, weil ihre Identität zunächst zunächst nicht festgestellt werden konnte. Veranstalter Marek Lieberberg hielt nach der kurzzeitigen Unterbrechung des Festivals eine wütende Rede: „Ich möchte endlich mal Demos sehen, die sich gegen die Gewalttäter richten. Ich hab' bisher noch keine Moslems gesehen, die zu Zehntausenden auf die Straße gegangen sind“, sagte er damals. Später ergänzte er, dass sich seine Aussage „nicht gegen die große Mehrheit friedlicher Menschen, egal welcher Coleur“ gerichtet habe.

Einen solchen Zwischenfall soll es dieses Mal nicht geben. Veranstalter und Behörden haben Konsequenzen gezogen. Von Mitarbeitern werden nun stets Kopien von Pässen verlangt, teilte das rheinland-pfälzische Innenministerium mit. Polizei und gegebenenfalls auch der Verfassungsschutz überprüften die Namen Außerdem soll eine dreistellige Zahl von Polizisten bei „Rock am Ring“ im Einsatz sein.

Das Musikfestival geht über drei Tage, genauso wie das parallel stattfindende „Rock im Park“ in Nürnberg. 80 Bands werden auf den beiden Zwillingsfestivals auftreten. Erwartet werden zum Beispiel die Gruppe Muse, Sängerin Beth Ditto und Indie-Rapper Casper. Im Wechsel treten die Musiker in der Regel bei beiden Festivals auf. Den Anfang machen am Freitag Thirty Seconds to Mars, die Foo Fighters und Schock-Rocker Marilyn Manson. Die letzten Konzerte sind am Sonntag.

(wer/dpa)
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