Schweizer bei Borussia Elvedis Visitenkarte hat an Wert gewonnen

Mönchengladbach · Nico Elvedi konnte in der abgelaufenen Saison durch seine Vielseitigkeit punkten. Bei Borussia hat der Abwehrmann sieben Positionen bekleidet, bei der Schweiz sieht er seine größte WM-Chance als Innenverteidiger.

Nico Elvedi stand fünfmal für die Schweizer A-Nationalmannschaft auf dem Feld. In Russland sollen die ersten WM-Spiele dazukommen.

Nico Elvedi stand fünfmal für die Schweizer A-Nationalmannschaft auf dem Feld. In Russland sollen die ersten WM-Spiele dazukommen.

Foto: Imago

Nico Elvedi erledigt seinen Job in Borussias Abwehr meist unaufgeregt. Das ist gut, führt aber auch dazu, dass der 21-Jährige häufiger "unter dem Radar" fliegt, wie Dieter Hecking moniert hat. Der Trainer hat immer wieder die positive Entwicklung Elvedis betont, die nun angeblich Inter Mailand aufgefallen ist: Laut "Corriere dello Sport" habe der Klub aus der Serie A großes Interesse am Borussen. Der hat in Gladbach allerdings im Januar seinen Vertrag bis Juni 2021 verlängert.

Elvedi überzeugt auch im Spiel nach vorne

Mit zwei Toren und drei Vorlagen ist er vergangene Saison nach Matthias Ginter (5/2) der offensiv zweitproduktivste Abwehrspieler Borussias gewesen. Sein Marktwert ist laut "transfermarkt.de" auf den bisherigen Karriere-Höchstwert von 15 Millionen Euro gestiegen. "Ich denke auch, dass ich in diesem Jahr noch einen Schritt nach vorne gemacht habe, vor allem, was die Erfahrung angeht, weil ich oft auf dem Platz stand. Und klar ist es schön, als Verteidiger ein Tor zu schießen. Ich glaube, ich habe eine gute Visitenkarte abgegeben diese Saison. Was sich dann ergibt, werden wir sehen", sagt Elvedi mit Blick auf die Weltmeisterschaft in Russland. Im vorläufigen Kader der Schweiz steht er, bis zum 4. Juni muss sein Nationaltrainer Vladimir Petkovic noch drei Spieler aus dem 26-Mann-Aufgebot streichen. "Ich wäre natürlich enttäuscht, wenn ich jetzt nicht dabei wäre. Es wäre schön, meine erste WM zu spielen", sagt Elvedi.

Seine Chancen stehen ganz gut. Zwar hat er seit seinem Debüt am 28. Mai 2016 erst fünf Länderspiele absolviert, doch er kann mit seiner Vielseitigkeit punkten. Immerhin hat er in der vergangenen Saison unter Hecking sieben verschiedene Positionen bekleidet. "Ich denke, das hat mich weitergebracht. Für einen Trainer ist es immer schön, wenn er weiß, dass ein Spieler auf mehreren Positionen spielen kann, wie das bei mir der Fall ist", sagt Elvedi. Für die Schweiz hat er bislang ausschließlich in der Innenverteidigung agiert. "Da sehe ich auch meine größte Chance, zum Zuge zu kommen. Ich bin als Innenverteidiger aufgewachsen. In Gladbach bin ich zwar umgeschult worden, fühle mich aber inzwischen auf beiden Positionen wohl", sagt Elvedi.

Schweiz startet mit einem Top-Spiel

Das erste WM-Spiel der Eidgenossen steigt am 17. Juni gegen Brasilien. "Es ist sehr schön, dass wir direkt mit einem Top-Spiel starten können", findet Elvedi. "Klar wird das keine einfache Aufgabe. Brasilien zählt zu den besten Mannschaften der WM. Wir werden aber alles geben, um zu punkten. Wir haben eine sehr gute Mannschaft, eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern. Unser Ziel ist, die Gruppenphase zu überstehen und ins Achtelfinale zu kommen."

Verstecken muss sich die auf Rang sechs der Weltrangliste stehende Schweiz keineswegs. Elvedi sieht einen Grund für die Fortschritte seiner Heimat in der Jugendarbeit: "In der Schweiz wird von Klein auf gut gearbeitet. Ich weiß nicht, woran es liegt, aber wir Schweizer entwickeln uns gut in jungen Jahren und machen vielleicht den richtigen Schritt zum richtigen Verein ins Ausland." So wie er 2015 zu Borussia.

(ame)
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