Uwe Kamps und Steffen Krebs K und K für Borussias Torhüter

Mönchengladbach · Uwe Kamps ist künftig der "Kopf der Torwarttrainer" in Gladbach. Das Team wird um Steffen Krebs erweitert, der von 1899 Hoffenheim II kommt. Der 35-Jährige ist ein "Arbeitstyp", der sich aber auch in der Torwart-Theorie gut auskennt.

 "Gut aufgestellt": Uwe Kamps (Mitte) mit Borussias Torhütern Yann Sommer und Tobias Sippel.

"Gut aufgestellt": Uwe Kamps (Mitte) mit Borussias Torhütern Yann Sommer und Tobias Sippel.

Foto: imago

Dass er früher mal Anhänger des 1. FC Köln war, wird Steffen Krebs bei seinem künftigen Arbeitgeber eher nicht ganz so offensiv preisgeben wie beim alten. Das war 1899 Hoffenheim und dort gibt es nicht die große Rivalität zum Fußballverein aus der Domstadt. In der neuen Saison aber arbeitet der 35-Jährige eben für Borussia, und da sind die Kölner der Erzrivale. Seine früheren Zuneigungen als jugendlicher Fußball-Fans indes spielen keine Rolle für das, was sein Job sein wird in Mönchengladbach: Krebs ist neuer Torwarttrainer bei Borussia, zuvor machte er den Job bei Hoffenheim II und bei der U 17 des VfB Stuttgart. Dort arbeitete er unter anderem mit dem jetzigen Schalke-Cheftrainer Domenico Tedesco zusammen, ihr Team stand im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft.

Krebs erfüllt das Anforderungsprofil, das Borussia an ihre Torleute hat, perfekt: "Der moderne Torhüter spielt mit" ist sein Motto, was das Torhüterspiel angeht, und "es vereint Raum- und Torverteidigung. Wir wollen daher die Feldspielertechniken unserer TSG-Keeper perfektionieren und sie dahingehend coachen, dass sie noch mehr auf die gesamte Mannschaft einwirken", sagte er in Hoffenheim. Eben das wird er nun als Leitfaden seiner Arbeit in Mönchengladbach ansehen.

Krebs wird Uwe Kamps unterstützen, der nun als "Kopf der Torwarttrainer im gesamten Verein" (Borussia) geführt wird. "Die Torhüter spielen im modernen Fußball eine immer wichtigere Rolle. Durch die Erweiterung des Teams haben wir künftig mehr Zeit, individuell mit den Torhütern zu arbeiten", sagt Kamps. In der abgelaufenen Saison hatte er Christoph Semmler an seiner Seite, den U 23-Torwarttrainer. Christopher Heimeroth war auch eine Option für den Job, doch der wechselt endgültig vom Platz ins Büro. Bislang war er ein bisschen Teilzeit-Torwart, nun ist er nur noch Teammanager.

So erweitert Krebs, der die A-Lizenz und die DFB-Torwarttrainer-Lizenz hat, das Gladbacher Ensemble - ein Externer, der entsprechend neue Einflüsse mitbringt. "Wir sind im Bereich Torwart-Staff mit führend in Deutschland", sagt Kamps. Er bekommt einen "Arbeiter-Typ" dazu, wie er auf der Homepage von 1899 Hoffenheim beschrieben wird, zugleich aber einen, der sich intensiv mit der Torwart-Theorie auseinandersetzt. Beim Württembergischen Fußballverband war er Referent in der Trainerausbildung, für das Magazin "fussballtraining" notierte er 2009 die Ergebnisse seiner umfangreichen "Torwart-Analyse".

Am Donnerstag war Krebs Zaungast beim Training der Borussen, quasi noch inkognito als "UK", wie die Initialen auf seinem Trainingsshirt besagten, als "Uwe Kamps". Offiziell beginnt sein Job erst am 1. Juli, dann wird er auch eigene Dienstkleidung haben: dann heißt es K & K für Borussias Torhüter. Doch soll Krebs keine Kopie des ewigen Borussen sein, sondern seinen eigenen Ansatz mitbringen. "Ich denke, dass wir uns sehr gut ergänzen. Es ist eine spannende Geschichte, auf die ich mich sehr freue und von der unsere Torhüter profitieren werden", sagt Kamps. Er kümmert sich seit dem 1. Juli 2004 um Gladbachs Torleute, in dieser Zeit arbeitete er mit elf Trainern zusammen. Kamps wird ab der neuen Saison weiterhin auf dem Trainingsplatz dabei sein, aber auch mehr Zeit haben, um zum Beispiel neue Talente zu scouten. "Wir sind im Torhüterbereich mit Yann Sommer und Tobi Sippel sehr gut aufgestellt, das hat die Saison gezeigt. In Moritz Nicolas haben wir ein Top-Talent", sagt Kamps.

Für den U21-Nationaltorwart gab es durchaus Interessenten, die angefragt haben. Doch zur nächsten Saison ist das kein Thema. "Natürlich kann man sich so etwas vorstellen, aber unsere drei Torhüter für die neue Saison stehen erstmal fest. Moritz ist die Nummer drei bei den Profis und die Nummer eins der U23. Die U23 kann in der nächsten Saison direkt aufsteigen, das ist ein Ziel. Dafür brauchen wir einen Top-Torhüter", sagt Kamps.

(kk)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort