Fotos 2008 - das Jahr, in dem die RAF zurückkam
31 Jahre nach dem Deutschen Herbst 1977 war die RAF im Jahr 2008 plötzlich wieder eins der beherrschenden Themen. Zum einen kam der Film "Baader-Meinhof-Komplex" nach dem Buch von Stefan Aust in die Kinos.
Regisseur Uli Edel wollte die Ereignisse möglichst originalgetreu darstellen. Auch auf Ähnlichkeit der Schauspieler mit den echten Terroristen wurde viel Wert gelegt. Dieses Foto zeigt Martina Gedeck in ihrer Rolle als Ulrike Meinhof.
Moritz Bleibtreu spielt Andreas Baader.
Johanna Wokalek als Gudrun Ensslin.
Auch der ARD-Fernsehfilm "Mogadischu", der im November ausgestrahlt wurde, beschäftigt sich mit dem RAF-Terror - allerdings aus der Perspektive der Opfer. Nadja Uhl (Foto) spielt die Stewardess Gabi Dillmann, die sich an Bord der entführten Lufthansa-Maschine "Landshut" befand.
Doch nicht nur im Kino, sondern auch im realen Nachrichtengeschehen war die RAF 2008 Thema: Im November entschied das Oberlandesgericht Stuttgart, dass der ehemalige RAF-Terrorist Christian Klar nach über 26 Jahren aus dem Gefängnis entlassen werden soll.
Christian Klar war 1992 wegen neunfachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das gericht hattte damals eine Mindesthaftzeit von 26 Jahren angeordnet. Ein Gnadengesuch Klars hatte Bundespräsident Horst Köhler Anfang Mai 2007 abgelehnt.
Angehörige der Opfer reagierten entsetzt: Klar habe sich nicht ausreichend vom RAF-Terror distanziert und auch nicht an einer weiteren Aufklärung der Taten mitgewirkt. Das Gericht argumentierte jedoch, entscheidend sei, dass nicht zu erwarten sei, dass Klar nach seiner Freilassung wieder schwere Straftaten begehe.
Das sind die Opfer: Für den Mord an Generalbundesanwalt Siegfried Buback wurde Klar 1992 verurteilt. RAF-Terroristen hatten Buback am 7. April 1977 auf dem Weg zur Arbeit erschossen.
Bankier Jürgen Ponto: Über Susanne Albrecht, die Tochter eines Studienfreundes Pontos, verschafften sich Christian Klar und Brigitte Mohnhaupt Zugang zu Pontos Haus in Oberursel. Sowohl Mohnhaupt als auch Klar schossen auf Ponto und töteten ihn. Er starb vor den Augen seiner Frau.
Auch an der Entführung und Ermordung von Arbeitgeberpräsident Hanns-Martin Schleyer war Klar nach Auffassung des Gerichts beteiligt.