Helge Braun ist seit dem 14. März 2018 im vierten Kabinett unter Angela Merkel in der Groko für die CDU als Bundesminister für besondere Aufgaben aktiv. Zeitgleich ist der CDU-Politiker Chef des Bundeskanzleramts. Zuvor war der verheiratete Minister (keine Kinder) Staatsminister im Kabinett Angela Merkel III sowie von 2009 bis 2013 parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung. Während seiner Zeit als Staatsminister unterlagen ihm Themen wie bessere Rechtssetzung, die Koordinierung der Bund-Länder-Beziehungen im Kanzleramt sowie ein besserer Bürokratieabbau. Unter anderem koordinierte Helge Braun Bund und Länder während der europäischen Flüchtlingskrise. An der Uni Frankfurt hat er eine Honorarprofessur inne.
Geboren wurde der römisch-katholische Minister am 18. Oktober 1972 in Gießen. Nach seinem Abitur im Jahr 1992 absolvierte er zunächst seinen Wehrdienst in Koblenz und schloss daran von 1994 bis 2001 ein Studium der Humanmedizin an der Justus-Liebig-Universität in Gießen an. Darauffolgend arbeitete der heutige Minister bis 2009 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am dortigen Uni-Klinikum. 2007 erlangte er den Doktortitel mit seiner Dissertation über den Einfluss von Herzrasen während Operationen. Auch wenn er selbst keine Kinder hat, nutzt Helge Braun seine Erfahrungen aus Forschung und Lehre, um sich für bessere Bildung einzusetzen. Als Honorarprofessor an der Uni Frankfurt unterrichtet er Medizinstudenten.
Der Jungen Union trat Helge Braun im Jahr 1989 bei. Bis 2007 dauerte seine Mitgliedschaft. Ab 1990 war der heutige Bundesminister für besondere Aufgaben bereits Mitglied der CDU. Von 1992 bis 1997 war Helge Braun zunächst Kreisvorsitzender der Jungen Union in Gießen und später, von 1998 bis 2001, Bezirksvorsitzender der Jungen Union in Mittelhessen. Im Jahr 1992 war er als Mitglied im Vorstand des Kreisverbandes der CDU in Gießen aktiv, bis er 2004 Kreisvorsitzender wurde. Weitere Erfolge in der Politik waren der stellvertretende Bezirksvorsitz der CDU in Mittelhessen (1995) sowie schließlich der Bezirksvorsitz (2007).
Als Abgeordneter war Helge Braun von 1997 bis 2009 in der Gießener Stadtverordnetenversammlung und von 2006 als Vorsitzender der Kreistagsfraktion der CDU tätig. Von 2003 bis 2005 und seit 2009 hatte beziehungsweise hat er den stellvertretenden Vorsitz der Landesgruppe Hessen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion inne. Zu seinen weiteren Funktionen zählte die Mitgliedschaft im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit sowie im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung. Auch im Petitionsausschuss war Helge Braun stellvertretendes Mitglied. Außerdem war der Minister von 2002 bis 2005 schon einmal Mitglied im Deutschen Bundestag in Berlin, scheiterte aber bei der Bundestagswahl 2005 in der Direktwahl gegen den Kandidaten der SPD, Rüdiger Veit. Auch über die Landesliste war es Helge Braun nicht möglich, zu diesem Zeitpunkt in den Bundestag in Berlin einzuziehen.
Im Jahr 2009 schaffte es Helge Braun schließlich das Direktmandat seines Wahlkreises Gießen (174) mit 36,7 Prozent zu gewinnen. Seitdem sitzt er wieder als Abgeordneter in Berlin und wurde daraufhin zum parlamentarischen Staatssekretär gekürt. 2013 erreichte er sogar mit 44,4 Prozent der Stimmen den Direkteinzug. 2017 holte der jetzige Kanzleramtsminister als Spitzenkandidat der CDU in Hessen 25,1 Prozent der Stimmen und dadurch ein Direktmandat.