Australian Open 2019 Alexander Zverev gewinnt Zitterpartie im fünften Satz

Melbourne · In einem engen Match hat Alexander Zverev am Ende die bessere Fitness und Konzentration bewiesen. Der Franzose Jérémy Chardy lieferte dem Deutschen lange ein Spiel auf Augenhöhe. Vor allem nach dem Zverev mit zwei Sätzen führte.

Australian Open 2019: Alexander Zverev müht sich gegen Jeremy Chardy
23 Bilder

Zverev müht sich gegen Chardy

23 Bilder
Foto: AP/Andy Brownbill

Es war schon nach Mitternacht, als Alexander Zverev in Melbourne doch noch einen Weg in die nächste Runde fand. Der Jungstar aus Hamburg hatte gegen den Franzosen Jeremy Chardy eine vermeintlich komfortable Führung aus der Hand gegeben, schon wieder drohte eine Grand-Slam-Enttäuschung. Doch diesmal setzte Zverev sich durch, am Ende profitierte er aber auch von der Erschöpfung seines Gegners.

Für das 7:6 (7:5), 6:4, 5:7, 6:7 (6:8) und 6:1 brauchte Zverev 3:46 Stunden, um 0.15 Uhr Ortszeit verwandelte er seinen zweiten Matchball. Damit folgte der Weltranglistenvierte, der in diesem Jahr endlich seinen Durchbruch bei den Majorturnieren feiern will, als einziger deutscher Tennisprofi Wimbledonsiegerin Angelique Kerber in die dritte Runde der Australian Open.

Grand-Slam-Turnier: Diese Favoriten stürzten bei Australian Open in Melbourne
13 Bilder

Diese Favoriten stürzten bei den Australian Open

13 Bilder
Foto: afp, CS

Dass die beiden Mitfavoriten dort bereits auf sich allein gestellt sind, war nicht zu erwarten gewesen, immerhin waren 13 Deutsche ins Turnier gestartet. Acht flogen gleich zum Auftakt raus, Donnerstag verabschiedeten sich zudem Philipp Kohlschreiber (Augsburg/Nr. 32), Maximilian Marterer (Nürnberg) und Laura Siegemund (Metzingen).

Kohlschreiber unterlag in einem ansehnlichen Match, das immer wieder vom Regen gestört wurde, dem Portugiesen Joao Sousa nach 4:18 Stunden 5:7, 6:4, 6:7 (4:7), 7:5, 4:6. Er nutzte dabei nur zwei seiner 16 Breakbälle, wollte sich später aber deswegen keine Vorwürfe machen. "Er hat zum großen Teil sehr gut aufgeschlagen. Ich habe wenig falsch gemacht", sagte der Davis-Cup-Spieler.

Alexander Zverev: Deutschlands Nummer eins im Tennis
30 Bilder

Das ist Alexander Zverev

30 Bilder
Foto: dpa/Michel Euler

Marterer (23) musste sich trotz Satzbällen in den ersten beiden Durchgängen dem an Position 28 gesetzten Franzosen Lucas Pouille mit 6:7 (8:10), 6:7 (8:10), 7:5, 4:6 geschlagen geben, Siegemund verlor gegen Hsieh Su-Wei (Taiwan/Nr. 28) 3:6, 4:6.

Bereits am Tag zuvor war Kerber eine Runde weitergekommen, die Weltranglistenzweite trifft am Freitag (2. Match nach 9.00 Uhr MEZ) auf die Australierin Kimberly Birrell. Alles andere als der Einzug ins Achtelfinale wäre eine Sensation. Auch Zverev bekommt es mit einem Publikumsliebling aus Down Under zu tun, am Samstag ist er gegen Alex Bolt, Nummer 155 der Tenniswelt, klarer Favorit - trotz der Zitterpartie gegen Chardy.

Die Favoriten bei den Männern
Infos

Die Favoriten bei den Männern

Infos
Foto: AP/Kin Cheung

Zverev hat die Chance, zum ersten Mal in seiner Karriere ins Achtelfinale von Melbourne einzuziehen. Die Qualität dazu besitzt der Sieger des ATP-Finals von London allemal, er muss sie nur abrufen. Gegen den zehn Jahre älteren Chardy, der 2013 das Viertelfinale der Australian Open erreicht hatte, wackelte Zverev bedenklich.

Dabei hatte ihn auch Boris Becker bei Eurosport zunächst gelobt. "In den entscheidenden Momenten wirkt er erwachsener, er findet die Ruhe", sagte der dreimalige Wimbledonsieger. Später kritisierte Becker: "Zverev muss manchmal etwas cleverer spielen." 13 Doppelfehler waren deutlich zu viel, insgesamt unterliefen Zverev mehr als 50 vermeidbare Fehler.

Fragen und Antworten zu den Australian Open 2019
Infos

Fragen und Antworten zu den Australian Open 2019

Infos
Foto: dpa/Mark Baker
Alexander Zverev während des Spiels gegen den Franzosen Jérémy Chardy.

Alexander Zverev während des Spiels gegen den Franzosen Jérémy Chardy.

Foto: dpa/Andy Brownbill

Nachdem er im vierten Satz einen Matchball vergeben hatte, durfte er von Glück reden, dass Chardy die Kraft ausging. Der Weltranglisten-36. hatte bereits in der ersten Runde über die volle Distanz gehen müssen.

(rent/sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort