Ausgezeichnete Abkühlung Badegewässer in NRW haben gute Qualität

Essen · Wer an einer der mehr als 100 geprüften Badestellen im Land schwimmt, kann meist mit einer ausgezeichneter Wasserqualität rechnen - solange die Blaualgen sich zurückhalten.

 Sandstrand am Feldmarksee in Sassenberg, Nordrhein-Westfalen

Sandstrand am Feldmarksee in Sassenberg, Nordrhein-Westfalen

Foto: dpa/Guido Kirchner

An mehr als 100 zertifizierten Badestellen in Nordrhein-Westfalen ist Schwimmen und Planschen in ausgezeichneter Wasserqualität möglich. „Wer mit seinen Kindern schwimmen gehen und sicher gehen will, dass von dem Wasser keine gesundheitlichen Gefahren ausgehen, sollte dies an einer der 109 Badestellen tun, die nach europäischen Badegewässer-Standards überwacht werden“, rät Wilhelm Deitermann, Sprecher des Landesamtes für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz (Lanuv). An diesen Badestellen nehmen die Betreiber regelmäßig Proben und lassen das Wasser auf mögliche Keimbelastungen untersuchen. Auf der Internetseite www.badegewaesser.nrw.de werden die Messergebnisse regelmäßig aktualisiert. Zuletzt waren 105 Badestellen „ausgezeichnet“, zwei erhielten die Bewertung „gut“ und eine nur ein „ausreichend“. In einem weiteren Fall ist die Zertifizierung noch nicht abgeschlossen.

In der Übersicht im Internet werde auch bekannt gegeben, wenn eine Badestelle so sehr mit Keimen belastet ist, dass sie kurzfristig gesperrt werden muss. Das sei aber in dieser Badesaison an den Badestellen mit Siegel noch nicht vorgekommen. „Es kann aber auch kurzfristig immer mal wieder passieren: Ein Badesee ist kein Freibad sondern Natur“, sagt Deitermann. Übermäßige Verunreinigungen durch Wasservögel oder Einleitungen aus Landwirtschaft und Kläranlagen können die Keimbelastung über die Grenzwerte klettern lassen. Dann werde auch schon einmal ein Badeverbot verhängt.

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Diese drohen auch, wenn sich Blaualgen breit machen, wie zur Zeit etwa an der Bever-, der Brucher- und der Lingese-Talsperre im Bergischen Land. Die noch geringe Konzentration verlange bislang keine Badeverbote, heißt es beim Wupperverband. Trübt sich das Wasser jedoch weiter ein, sollten Empfindliche und Kleinkinder den Kontakt jedoch meiden.

Auch das sei eine Folge des heißen Sommers: Im warmen Wasser und unter intensiver Sonneneinstrahlung können sich Blaualgen stark vermehren und schließlich bei hoher Konzentration zum Gesundheitsrisiko werden. Zwar sind die meisten Blaualgen harmlos. Einige jedoch können Gifte bilden, die beispielsweise Hautreizungen oder Übelkeit auslösen.

Grundsätzlich aber zeigten die Werte im Langzeittrend eine hygienische Top-Qualität für Schwimmer, betont das Lanuv: So wurden fast alle untersuchten Badestellen in NRW 2017 mit drei Sternen versehen und gelten damit als „ausgezeichnet“.

Auch Wasserpflanzen, die nach langanhaltender Hitze nun verstärkt wuchern, können das Schwimmvergnügen verleiden. So wuchert nach Angaben des Ruhrverbands derzeit die sogenannte Wasserpest, botanisch Elodea genannt, in einigen Stauseen des Landes besonders üppig. „Das Pflanzenwachstum ist weniger an den Schwimmstellen, sondern eher für die anderen Wassersportler ein Problem: Segler und Ruderer verheddern sich mit ihren Rudern“, sagt Ruhrverbandssprecher Markus Rüdel.

Am Baldeneysee in Essen ist deshalb von früh bis spät ein Mähboot im Einsatz, das schon in den ersten Wochen mehr als 400 Tonnen Wasserpflanzen aus dem See geholt hat. Die hygienische Wasserqualität sei davon aber nicht betroffen, sagt Rüdel.

(hsr/dpa)
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