Brüggen Erstmals Schüler bei „Art Brüggen“

Brüggen · Der Wuppertaler Galerist Bernd Haagmann holt zum zweiten Mal Kunst nach Brüggen: Für den 24. und 25. August organisiert er in der Burggemeindehalle die Kunstmesse „Art Brüggen“. 2018 war sie ein großer Erfolg.

 Für die Messe „Art Brüggen“ haben Jugendliche der Gesamtschule Brüggen Wohnwelten gemalt; Künstler Romain Burgy half ihnen.

Für die Messe „Art Brüggen“ haben Jugendliche der Gesamtschule Brüggen Wohnwelten gemalt; Künstler Romain Burgy half ihnen.

Foto: Daniela Buschkamp

Bernd Haagmann (53) hat sich einen Traum erfüllt: Er lebt in einem umgebauten Schlachthof in Wuppertal. In den 4,20 Meter hohen Räumen führt er eine Privatgalerie. Jetzt holt der ehemalige Verwalter von Schloss Dyck in Jüchen zum zweiten Mal die Kunst in die Brüggener Burggemeindehalle. Für das letzte August-Wochenende (24. und 25. August) organisiert Haagmann dort die zweite Auflage der Messe „Art Brüggen“.

Das Neue in diesem Jahr: Jugendliche der Gesamtschule Brüggen werden mit ihren Arbeiten zum Thema „Wohnwelten“ dabei sein. „Erst wollten wir die Schüler im Foyer der Halle ausstellen lassen. Nun haben wir uns aber entschlossen, dass auch die Jugendlichen in die Halle selbst gehören“, erklärt Haagmann. Für sie gibt es in der Burggemeindehalle eine Fläche neben dem französisch stämmigen Künstler Romain Burgy.

Und dies ist kein Zufall: Der Maler, der in Köln lebt, hat die Gesamtschüler vor den Sommerferien bei einem einwöchigen Workshop begleitet. Dort haben sie sich mit dem Thema Wohnen der Zukunft beschäftigt sowie eigene Wohnwelten auf Papier und Leinwand gebracht. Burgy unterstützte die Gesamtschüler bei allen künstlerischen Fragen. Dabei entstanden Wohnideen, etwa inspiriert von Walt Disney, phantastischen Elfenwelten und auch abstrakte Zeichnungen.

Für die zweite Auflage der ,Art Brüggen’ habe es im Vorfeld 150 Bewerber gegeben, erklärt Galerist Haagmann. Eine Jury, in der neben Haagmann selbst auch Romain Burgy, ein Kurator und ein kunstfernes Mitglied sitzen, haben rund 50 Teilnehmer für die Ausstellung ausgewählt. Dazu zählen auch solche aus dem Kreis Viersen. „Wir haben einzelne Künstler, Künstlergruppen, Kunstvereine und Galerien zugelassen“, erläutert Haagmann. Vertreten seien die Bereiche Malerei, Zeichnung, Grafik, Fotografie, Bildhauerei, Skulpturenbau und Design. Zur Kunstmesse erscheine laut Haagmann auch ein Katalog, der ebenso kostenfrei sei wie der Eintritt zur Veranstaltung.

Der Organisator hat eine Fläche für den Förderverein „Kunst Behinderter“ gesponsert. Der Verein will dazu beitragen, dass Kunst von Menschen mit Handicap als Kunst akzeptiert werde. Oft beherrsche die Behinderung die Wahrnehmung und verdecke den Blick auf das Werk, so die Erfahrung der Vereinsmitglieder. Die Behinderung dürfe nicht als Einschränkung des künstlerischen Werts verstanden werden, sondern als Bereicherung der Welt der Kunst. Denn die Grenzen der körperlichen, geistigen und seelischen Beweglichkeit seien keine Grenzen für den kreativen Ausdruck, für die Kraft und die Faszination der Werke. Alle anderen Aussteller müssen ihre Fläche mieten.

Im vergangenen Jahr hatte die erste Auflage der „Art Brüggen“ stattgefunden. Auch damals seien rund 50 Künstler dabei gewesen. „Von Seiten der Künstler haben wir viel Lob erhalten für die Umsetzung der Messe und die hervorragende Organisation“, erinnert sich Haagmann. „Auch viele Brüggener haben uns angesprochen und gefragt, ob wir im nächsten Jahr wiederkommen.“ Das wollte Bernd Haagmann – und noch mehr. Sein Ziel ist es, die „Art Brüggen“ in der Burggemeinde zu etablieren. „Wir möchten jeden mit der Kunst erreichen, der sich eben für Kunst interessiert“, sagt der Galerist. Und für die Künstler sei es eine gute Möglichkeit, um Interessenten für ihre Werke zu finden.

Auf Brüggen als möglichen Veranstaltungsort ist Haagmann bei einem Konzert aufmerksam geworden. Er besuchte dabei die Burggemeindehalle und war von deren Möglichleiten für eine Ausstellung begeistert. Dazu komme die überaus verkehrsgünstige Lage durch die Nähe von Brüggen etwa zu Stadt Mönchengladbach und zu den Niederlanden. „Wir haben auch einen persönlichen Bezug zu Brüggen und zum Kreis Viersen“, so Haagmann. In Brüggen und Umgebung habe er viele Freunde gewonnen, auch wegen der Nähe zu Schloss Dyck, wo er gelebt habe. Ein befreundetes Ehepaar in Brüggen werde erneut alle Künstler am Samstag nach der Messe ins eigene Haus zu einem Umtrunk einladen.

Jetzt hofft der Messe-Organisator auf eine ähnlich positive Resonanz wie 2018.

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