Solingen O-Bus-Linie 683: Noch ist Geduld gefragt

Solingen · Nach jahrelanger Planungszeit wurde der Vohwinkeler Bahnhofsvorplatz am Dienstag offiziell in Betrieb genommen. Ab dem 1. Juli sollen Pendler aus Solingen die Möglichkeit haben, mit der O-Bus-Linie 683 bis zum Bahnhof durchzufahren.

Seit mehr als 20 Jahren wünschen sich Vohwinkeler und Gräfrather Pendler eine Verlängerung der O-Bus-Linie 683 in Richtung Bahnhof Vohwinkel. Zurzeit endet die Linie noch an der Rubensstraße, gut 100 Meter vom Schwebahnhof Vohwinkel und knapp 800 Meter vom Bahnhof Vohwinkel entfernt. Damit soll spätestens am 1. Juli Schluss sein - dann fährt die "Drei" bis zum Vohwinkeler Bahnhof durch.

Zudem wird es direkte Verbindungen nach Düsseldorf, Wuppertal, Hagen und ins Ruhrgebiet geben, inklusive S-Bahn-Anschluss. Noch müssen sich Pendler aufgrund der Bauarbeiten an der Kaiserstraße jedoch ein wenig gedulden. "Aus Solinger Sicht stehen wir Gewehr bei Fuß.

Seit 2009 sind wir bereit und verfügen über die technischen Möglichkeiten, dass der Bahnhof ohne Oberleitungen angesteuert werden kann", erklärte Stadtwerke-Geschäftsführer Conrad Troullier bei der gestrigen offiziellen Inbetriebnahme des Vohwinkeler Bahnhofsvorplatzes, der nach jahrelanger Planungszeit umgestaltet wurde.

Dabei war allen Beteiligten die Erleichterung deutlich anzumerken. "Was für ein Tag", sagte Heiner Fragemann (SPD), Vohwinkeler Bezirksbürgermeister, der gestern bereits einige Hundert Meter mit dem Bus, der von den Solinger Stadtwerken eigens für die Inbetriebnahme nach Vohwinkel gefahren wurde, zurückgelegt hat. Die Front des Busses wurde zuvor sogar mit Blumen in den Solinger Stadtfarben geschmückt.

"Die Beteiligten haben bewiesen, dass es sich lohnt, hartnäckig zu bleiben. Es wurde gemeinsam an einem Strang gezogen", machte Wuppertals Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) auf das gemeinsame Engagement der Gräfrather und der Vohwinkler Bezirksvertretungen aufmerksam. Zudem sei Vohwinkel ein wichtiger Umsteigepunkt.

"Es wird bequemer für die Pendler. Und man kann mit Sicherheit sagen, dass das Angebot auch genutzt werden wird", sagte Jürgen Hustedt, verantwortlicher Planer. Trotz aller lobender Worte war man sich einig, dass auf dem Vohwinkeler Bahnhofsvorplatz, der behindertengerecht gestaltet wurde und jetzt über fünf Haltestellen mit modernen Fahrgastanzeigen verfügt, noch Handlungsbedarf besteht. "Ich drehe mich nicht gerne um", sagte Heiner Fragemann, als er mit dem Rücken zur maroden Ladenzeile stand, die laut Oberbürgermeister Peter Jung im kommenden Sommer abgerissen werden soll. Die Finanzierung für diese notwendige Maßnahme sei nach Angaben von Jung bereits sichergestellt. Der Umbau des Platzes wurde durch Fördergelder vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) in Höhe von 556 000 Euro möglich. Den notwendigen Eigenanteil von rund 100 000 Euro übernehmen die Stadtwerke Wuppertal und Solingen zusammen mit der Clees-Gruppe als Anlieger und Nutzer des Geländes.

(RP)
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