Memoriam-Garten auf Friedhof Alpen Ein Ort für die Würde der Verstorbenen

Alpen · Der neue Memoriam-Garten auf dem Alpener Friedhof ist eingeweiht worden. Als Antwort auf die sich verändernde Bestattungskultur wurde eine Fläche zum Trauern und Verweilen geschaffen.

 Der neue Memoriam-Garten auf dem Alpener Friedhof erstreckt sich auf einer ansprechend gestalteten Fläche rund um einen alten Baumbestand.

Der neue Memoriam-Garten auf dem Alpener Friedhof erstreckt sich auf einer ansprechend gestalteten Fläche rund um einen alten Baumbestand.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Auf dem Alpener Friedhof gibt es nun einen Memoriam-Garten, der nun feierlich eingeweiht wurde. Hartmut Becks, Pastor der evangelischen Kirche, und sein katholischer Amtskollege, Pfarrer Gregor Zglinnicki, übergaben den Garten der Erinnerung der Gemeinde. Besucher lobten nach der Feierstunde die harmonische und ansprechende Gestaltung der Fläche, die „der Gegenwart und der Vergangenheit gewidmet ist“, so Pfarrer Zglinnicki.

Die Memoriam-Gärten in Kombination mit einer 25-jährigen Dauerpflege sind die Antwort auf die sich verändernde Friedhofs- und Beerdigungskultur. Da oftmals Familienbande verstreut sind, stellt sich bei den Angehörigen nach der Beerdigung häufig die Frage nach der kontinuierlichen Grabpflege. Statt einer anonymen Beerdigung bietet der Memoriam-Garten für 25 Jahre einen Platz zum Trauern wie auch die feste Grabpflege, sowohl für Urnen- als auch Reihengräber.

Lange im Vorfeld hatten sich Rat und Verwaltung mit der sich verändernden Beerdigungskultur, die auch vor Alpen nicht Halt macht, auseinandergesetzt und entsprechende Beschlüsse gefasst. So konnten für die Neugestaltung die Weichen gestellt werden. Die Friedhofsgärtnerei Fritz Petzchen aus Kevelaer wurde mit der Gestaltung beauftragt. Sie betreut mit der Rheinischen Treuhandstelle für Dauergrabpflege diesen neuen Friedhofsteil. „Der Memoriam-Garten ist ein von der Deutschen Friedhofsgesellschaft geschützter Begriff“, sagt Fritz Petzchen. „Die harmonische Gestaltung ist an entsprechende Vorgaben gebunden.“

  Geistliche beider Konfessionen weihten den neuen Trauerort mit Bürgermeister Thomas Ahls ein. In die Steinplatten werden später die Namen der Verstorbenen graviert.

Geistliche beider Konfessionen weihten den neuen Trauerort mit Bürgermeister Thomas Ahls ein. In die Steinplatten werden später die Namen der Verstorbenen graviert.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Auf dem Alpener Friedhof wurde eine ansprechende Fläche mit altem Baumbestand gefunden. Für die weitere Gestaltung konnte der Sonsbecker Betrieb Van Huet und Weber gewonnen werden. Rundes dekoratives Holzgeflecht an den Ästen macht schon von Weitem auf die neue Fläche aufmerksam. Sie bewegen sich mit dem Wind. „Die Kugeln sind eine Art Seelenfänger“, erläutert Bettina Wirt von der Friedhofsverwaltung das moderne Gestaltungselement. Für Bürgermeister Thomas Ahls steht die Tradition der christlichen Beerdigungskultur im Vordergrund. Der Memoriam-Garten gebe den Verstorbenen Würde über den Tod hinaus. „Der Garten ist sehr ansprechend und schön geworden. Jetzt warten wir auf die Resonanz aus der Bevölkerung“, so der Bürgermeister. „Erste Anfragen haben wir schon“, sagt Bettina Witt.

Auch einer Erweiterung des Memoriam-Gartens stehe nichts im Wege. „Wir haben entsprechende Flächen, die wir umgestalten können.“ Ein Feld bietet Platz für 60 Urnen. In den Segmenten der aufgestellten Steinstelen sollen die Namen der Verstorbenen zu lesen sein. Möglich sind Urnengemeinschaftgräber, beispielsweise für Eheleute, aber auch ein Urnengräberfeld mit Wechselbepflanzung, Reihengräber ohne oder mit Wechselbepflanzung.

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