Leverkusen Neue Kreuzung ist eine Stau-Produktionsanlage

Leverkusen · Sie suchen einen Stau? Nicht den ganz großen, aber doch einen verlässlichen und ärgerlichen? Da empfehlen wir Quettingen, Lützenkirchen und Bergisch Neukirchen. Ab diese Woche vor allem auch die Gustav-Heinemann-Straße in Manfort. "Leverkusen - schnell weg!", aus dieser Kampagne kann sich die Stadt derzeit ausklinken.

 Die Ampelanlage an der Kreuzung Quettinger Straße schaltet derzeit "stur" von Rot auf Grün, unabhängig von der Zahl der Autos. Das soll sich ändern.

Die Ampelanlage an der Kreuzung Quettinger Straße schaltet derzeit "stur" von Rot auf Grün, unabhängig von der Zahl der Autos. Das soll sich ändern.

Foto: UM

Scherz beiseite: Momentan haben Autofahrer den Eindruck, dass die Stadt Leverkusen das große Stillstehen zum Hauptthema erhoben hat. In Quettingen und in der Fixheide kommt es derzeit knüppeldick. Auf der Fixheider Straße staut sich der Feierabendverkehr gerne mal bis zur B 8, in seltenen Fällen fast bis zur Autobahnabfahrt Opladen zurück, schrieben gequälte Autofahrer unserer Redaktion. Diese Stauproblematik war Christian Syring von der Stadt gestern neu. Und die hochmoderne neue Ampelanlage an der frisch umgebauten Kreuzung Quettinger Straße/Feldstraße ist eine regelrechte Stauproduktionsanlage im Morgenverkehr.

Zumindest für diese Kreuzung ist die Ursache für Staus klar: "Die Ampel läuft noch im Festzeiten-Modus", berichtet der zuständige städtische Fachbereichsleiter, "wir konnten die neue Software bisher nicht auf unseren betagten Verkehrsrechner aufspielen." Dies bedeutet im Klartext: Die neue Ampeltechnik schaltet stur von Grün auf Rot, egal wie groß die Zahl der wartenden Fahrzeuge auch ist. Da nutzen auch die vielen, meist ungehört verhallenden Flüche der Autofahrer, die teils auf der Feldstraße vor Frust drehen, nichts.

Der städtische Verkehrsexperte verspricht: "Diese Woche kriegen wir das mit der neuen Software hin." Sie wird dann die Grün- und Rotphasen verkehrsabhängig steuern. Die nötige Technik mit Kontaktschleifen in der Fahrbahn und den Kameras oben auf den Ampelauslegern ist installiert. (Die Kameras zeichnen übrigens nichts auf, sie erkennen nur Umrisse und geben diese Information an den Rechner weiter).

Syring hat auch einen allgemeinen Tipp parat: Schaltet eine Ampel auf Grün, dann sollte der Autofahrer nicht zu große Lücken zum Vordermann entstehen lassen. Denn registriert die Ampel auf der Fahrbahn keine Bewegung mehr, wird dies von der Software als "da kommt kein Auto mehr" interpretiert und prompt wird - wie auch programmiert - das Ende der Grünphase eingeleitet. In zwei bis drei Wochen, so hofft Christian Syring, habe sich an der Kreuzung Quettinger Straße alles eingespielt.

(RP)
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