Krefelder Polizei nimmt Personalien auf Aktivisten übersprühen Zebrastreifen mit Regenbogenfarben

Krefeld · In Krefeld sind mehrere Zebrastreifen mit Regenbogenfarben übersprüht worden. Damit protestieren Aktivisten gegen Hass und für Toleranz in der Stadt. Trotzdem müssen sie mit Konsequenzen rechnen.

Krefeld: Regenbogen statt Zebrastreifen
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Zebrastreifen in Krefeld werden zu Regenbogen

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Foto: Samla Fotoagentur/samla.de

An mehreren Stellen in der Krefelder Innenstadt hatten Aktivisten in der Nacht zu Montag Zebrastreifen mit Regenbogenfarben übersprüht. In einer anonymen Stellungnahme heißt es, dass diese Aktion für Toleranz und ein buntes Krefeld stehen soll. Die Aktivisten stellen sich gegen Faschismus, Ausgrenzung und Homophobie.

Gegen 3.50 Uhr meldete sich ein Zeuge bei der Polizei. Er hatte eine Gruppe dabei beobachtet, wie diese die Fußgängerüberwege am Friedrichsplatz besprüht hatte.

„Das Leben ist nicht wie ein Zebrastreifen - nicht immer nur schwarz-weiß. Wir Krefelder zeigen Flagge und setzen uns für eine offene und vielfältige Stadt ein“, schrieben die Aktivisten. „In den letzten Wochen hat in Krefeld die NPD auf dem Weinfest patrouilliert, vor Kurzem wurde ein Auto mit Anti-Nazi-Stickern angezündet, Hakenkreuze werden an Hauswände geschmiert und die Hasskommentare von Bürgern in den Sozialen Medien (beispielsweise im Fall Yayla-Arena) werden immer häufiger und feindseliger. Die Stimmung in Krefeld verschärft sich. Dagegen müssen wir ein Zeichen setzen!“

Die Aktivisten hatten am Friedrichsplatz, der Königstraße im Bereich eines Reisebüros und am Südwall Zebrastreifen in Regenbögen verwandelt. Ein paar von ihnen wurden von der Polizei erwischt. „Wir haben vor Ort die Personalien aufgenommen, die Personen müssen nun mit einer Anzeige wegen Sachbeschädigung und gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr rechnen“, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage unserer Redaktion. Die Polizei konnte insgesamt sieben Männer (zwischen 19 und 40 Jahre alt) und eine Frau (18 Jahre alt) in unmittelbarer Nähe zur Kreuzung feststellen. Sie kommen alle aus Krefeld. Die Gruppe gab an, für die Aktion in der Innenstadt verantwortlich zu sein.

Sowohl die Feuerwehr als auch die Stadtwerke versuchten vergeblich, die Zebrastreifen zu reinigen. Die Stadt Krefeld prüft, ob die Zebrastreifen komplett erneuert werden müssen. „Wenn es mit einem Hochdruckreiniger klappt, hält sich der Schaden in Grenzen. Bei einer Neumarkierung liegt er bei 2500 Euro“, sagte ein Sprecher. „Deutlich teurer wird es, wenn wir die Farben erst herunterfräsen müssen.“ Für die Stadt außerdem ärgerlich: „Vier der Zebrastreifen waren erst vor einem Monat neu gemacht worden.“

(seeg)
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