Stadtplanung in Düsseldorf Neuer Vorschlag spaltet Großmarkt-Händler

Düsseldorf · Ein Entwickler bietet ein Areal in Neuss als Alternative zum Großmarkt an der Ulmenstraße in Düsseldorf an. Der Vorschlag kommt nicht bei allen gut an.

 So soll der neue Großmarkt am alten Standort nach den Plänen der IDR aussehen.

So soll der neue Großmarkt am alten Standort nach den Plänen der IDR aussehen.

Foto: IDR

Der neue Vorschlag für einen Umzug des Großmarktes nach Neuss sorgt bei den Händlern für gemischte Reaktionen. Der Entwickler Industrial Property Experts hat ein Areal an der Hammer Landstraße (nahe der Düsseldorfer Stadtgrenze) erworben – und bietet an, dort Hallen nach den Wünschen der Händler zu errichten. Der Düsseldorfer Anwalt Wolfgang Peters, der Händler und Investor zusammengebracht hatte, präsentierte die Pläne am Dienstag.

Viele Händler – auch die, die sich in einer Genossenschaft zusammengeschlossen und sich so zum Standort bekannt haben – begrüßten die Tatsache, dass es nun eine Alternative gebe, über die man reden könne, sagte ein Sprecher der Genossenschaft. Es gebe durchaus Aspekte, die aus Sicht einzelnder Händler für den Umzug sprächen.

Als wichtiger Punkt gilt die Frage, ob die Hallen einzeln anzumieten sein werden. Die Pläne für Neuss sehen vor, dass jeder Händler selbst einen Mietvertrag unterschreibt. Damit treffen sie offenbar den Nerv vieler Händler, die bisher der Genossenschaft nicht beitreten, weil sie das Modell eines Generalmietvertrags (mit den einzelnen Händlern als Untermieter) nicht wollen.

Die Stadttochter Industrie Düsseldorf-Reisholz (IDR), die auf dem alten Großmarktgelände an der Ulmenstraße neue Hallen plant, hält jedoch wohl an diesem Modell fest. Man habe anfangs die Frage diskutiert und favorisiere nun einen Generalmietvertrag, sagt IDR-Vorstand Ekkehard Vinçon.

Zu dem möglichen Konkurrenz-Gelände in Neuss sagte er, er könne natürlich niemanden zwingen, sich für den Verbleib an der Ulmenstraße zu entscheiden: „Unser Ziel ist es aber natürlich nicht, dass die Händler weggehen.“

Auch am neuen Modell gibt es aus Sicht der Händler Nachteile. Ende Januar soll ein konkretes Konzept vorliegen, dann müssten sie sich bis Ende März mit einer Absichtserklärung fest für den Umzug entscheiden. Einigen erscheint das in Verbindung mit den geforderten Langzeitmietverträgen zu wenig Zeit, um alles abzuwägen.

Kritisch gesehen wird dem Vernehmen nach auch, dass der potenzielle neue Nachbar in Neuss, das Unternehmen Landgard, eine Erzeugergenossenschaft für Obst und Gemüse ist, also ein möglicher Konkurrent. Für den Blumengroßmarkt an der Ulmenstraße gilt der Umzugsvorschlag übrigens nicht, da auf dem Gelände ein Cash & Carry-Markt für Pflanzen entsteht.

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