Älteste Rockband der Welt Das sind die Rolling Stones - die Verkörperung des Rock 'n' Roll
Die Rolling Stones - diese Band ist nicht still zu kriegen, und das ist auch gut so. 1962 spielten sie im Londoner Marquee Club ihren allerersten Gig. 60 Jahre später rocken die Rolling Stones immer noch die Bühnen dieser Welt. Unzählige großartige Alben haben sie veröffentlicht, viele Nummer-eins-Hits geschrieben und spektakuläre Live-Auftritte geliefert. Wir stellen die Erfolgsgeschichte der besten Live-Band der Welt vor.
Die Rentnerband Rolling Stones kann auch nach sechs Jahrzehnten Bühnenkarriere Stimmung in die Bude bringen, wie hier bei ihrer Jubiläumstour„Sixty“ am 23. Juli 2022 in Paris.
1961 begegneten sich Michael Philip Jagger und Keith Richard zufällig am Bahnhof ihrer Heimatstadt Dartford in Kent. Die beiden kannten sich noch aus ihrer Grundschulzeit. Inspiriert von den Blues-Künstlern jener Zeit, führte dies in der Folge zur Wiederaufnahme ihrer Freundschaft.
Das 1983 aufgenommene Foto zeigt Mick Jagger und Keith Richard.
In der Freizeit trafen sich Jagger, sein ehemaliger Mitschüler Dick Taylor und Bob Beckwith, um gemeinsam unter dem Namen „Little Boy Blue and the Blue Boys“ Musik zu machen. Keith Richards stieß später zur Band hinzu. Die vier Jungs probten in den elterlichen Wohnungen die Lieder ihrer amerikanischen Vorbilder.
Foto von 1969: Mick Jagger (l-r), Brian Jones und Charlie Watts, damals alle Mitglieder der britischen Rockgruppe, stehen auf dem Londoner Flughafen.
Bei den Besuchen der Londoner Clubs zog Brian Jones (Foto), der sich damals Elmo Lewis nannte, durch sein Slide-Gitarrenspiel die Aufmerksamkeit der Jungs auf sich. 1962 stieg Jones bei der elektrischen Bluescombo „Blues Incorporated “ aus und schaltete für eine eigene Rythm-and-Blues-Band eine Anzeige in der Zeitschrift „Jazz Weekly“.
Gründung: Boogie-Woogie-Pianist Ian Stewart schloss sich der Gründung an. Mick Jagger wurde Sänger der Band und seine Kumpels Keith Richards und Dick Taylor kamen als viertes und fünftes Bandmitglied dazu.
Foto von 1964: Mick Jagger (l-r), Bill Wyman, Brian Jones, Keith Richards und Charlie Watts.
Alexis Korner, ein englischer Blues-Musiker und einer der Schlüsselfiguren der britischen Bluesrockszene, musste seinen geplanten Auftritt mit seiner Band „Blues Incorporated“ im Londoner Marquee Club absagen. Die Gruppe um Brian Jones, mit Jagger als Sänger, Richards als Gitarrist, Dick Taylor am Bass und Ian Stewart am Piano sprang für die Band ein und spielte am 12. Juli 1962 erstmals unter dem Namen „The Rollin’ Stones“.
Wer im Marquee am Schlagzeug saß, wird bis heute diskutiert. Zu lesen ist, dass es Tony Chapman war, der damals trommelte. Keith Richards und Stones-Biograf Christopher Sandford behaupten, dass Mick Avory am Schlagzeug saß.
Das Foto zeigt das Cover der am 7. Mai 1966 in den Vereinigten Staaten veröffentlichten Single „Paint It Black“.
Im November 1962 verließ Dick Taylor die Rolling Stones. Ihm folgte im selben Jahr Bill Wyman. Als Schlagzeuger Toni Chapman ebenso die Band verließ, stieß Jazz-Schlagzeuger Charlie Watts zur Band, nachdem er zuvor „Blues Incorporated“ verlassen hatte.
Foto von 1968: Die Rolling Stones während einer Probe in den Wembley-Studios v. l.:Brian Jones, Mick Jagger, Schlagzeuger Charlie Watts, Keith Richards und Bill Wyman.
In dieser Konstellation hatten sie 1963 ihr erstes Engagement als Hausband in einem Veranstaltungslokal in Richmond, England. Ihre erste Gage: einen Pfund Sterling pro Mitglied. Die Band coverte Songs von Chuck Berry, Muddy Waters, Jimmy Reed, Bo Diddley und Howlin’ Wolf und entwickelte sich mit ihren wilden Bühnenauftritten zu einer der interessantesten Livebands der Londoner Musikszene.
Foto von 1983: Mitglieder der Rolling Stones, v.l.: Charlie Watts, Ron Wood, Keith Richards und Mick Jagger treten auf einer Party auf, die die Eröffnung ihres Films „Let’s Spend The Night Together“ feiert.
Die Stones hoben sich zu der Zeit mit ihrem aggressiven Sound deutlich von der Beatmusik ab, die damals die britischen Charts dominierte.
Auf Anraten von Manager Andrew Loog Oldham verließ 1963 Ian Stewart die Band, weil dieser befand, dass er wegen seines Aussehens nicht zum Image der Band passe. Stewart blieb aber bis zu seinem Tode 1985 als Tourmanager, Live- und Studiomusiker erhalten.
Foto von 1982: Mick Jagger mit Peter Maffay (l.) und Konzertveranstalter Fritz Rau, nach einer Pressekonferenz zur Europatournee 1982.
Anders als ihre Konkurrenten, die Beatles, mit ihren bravem Pop-Sound und schicken Anzügen, setzte Oldham den Jungs ein ein wildes Image auf: grimmige Blicke, lange Haare, laute, vulgäre Bühnenshows und ausschweifende Partys.
Cover der Single „Sympathy for the devil“
Der erste Plattenvertrag kam mit „Decca Records“ zustande. Am 7. Juni 1963 erschien dann mit einer Coverversion von Chuck Berrys „Come On“ auf der A-Seite und „I Want to Be Loved“ von Willie Dixon auf der B-Seite die erste Single der Band.
Kreischende Fans auf einem Konzert der Rockband Rolling Stones am 11.09.1965 in der Münsterlandhalle in Münster.
Um einen eigenen Hit zu landen, engagierte die Band Paul McCartney, der für die Stones „I Wanna Be Your Man“ schrieb. Damit erreichten sie Platz zwölf der Hitparade.
Jubelnde Fans werden am 11.09.1965 in der Münsterlandhalle in Münster zu Beginn eines Konzerts der britischen Rockband "The Rolling Stones" von der Polizei zurückgehalten während die Band die Bühne betritt.
1963 gingen die Stones auf ihre erste Großbritannien-Tournee (“The Rolling Stones British Tour“) mit 60 landesweiten Auftritten. Um ihren Bekanntheitsgrad zu steigern, konzentrierte die Band sich zu der Zeit hauptsächlich auf Bühnen-Auftritte.
Mick Jagger performt auf der Bühne in Oslo 2007.
Das erste selbstverfasste Lied von Jagger und Richards, „The Last Time“, wurde 1965 in England zum großen Erfolg. Mit „I Can’t Get No Satisfaction“ gelang den Stones ihr erster großer Durchbruch.
Mick Jagger 2014 in Düsseldorf.
Es folgten die ersten großen Konzert-Touren: 1965 starteten die Rolling Stones ihre erste Deutschland-Österreich-Tournee. Zwischen 1963 bis 1967 etablierten sich die Stones, neben den Beatles, als eine der erfolg- und einflussreichsten britischen Popbands.
Die Rolling Stones 2014 in Düsseldorf.
Mit dem Erfolg kamen auch die wilden Drogen- und Alkohol-Exzesse. Der vorbestrafte Brian Jones war infolge seines starken Drogenkonsums in einer körperlich schlechten Verfassung. Auf Anraten von Jagger und Richards verließ er die Band 1969. Kurze Zeit später ertrank Jones unter bis heute ungeklärten Umständen in seinem Swimming-Pool.
Plattencover „Sticky Fingers“, das neunte Studioalbum der britischen Rockband The Rolling Stones.
Mick Taylor folgte als neuer Gitarrist. Auf einer Gedenkfeier für den verstorbenen Jones ließen die Stones im Juli 1969 vor etwa 250.000 Menschen hunderte von Schmetterlingen aufsteigen und sangen zum ersten Mal live den neuen Nummer-eins-Hit „Honky Tonk Women“ (Foto)
Nachdem die Band den Plattenvertrag mit „Decca Records“ Anfang der 70er-Jahre ausliefen ließ, gründeten sie ihr eigenes Plattenlabel: „Rolling Stones Records“ mit ihrer weltbekannten roten Zunge als Markenzeichen, das von Grafiker John Pasche entworfen wurde.
Fans warten am 27. Juli 2022 auf die Rolling Stones vorm Breidenbacher Hof.
Als Mick Taylor im Dezember 1974 die Gruppe verließ, wurde Roon Wood sein Nachfolger.
Ron Wood in der Esprit Arena Düsseldorf 2014.
Die Band tourte unermüdlich um die Welt. Seit ihrer Gründung im Jahr 1962 haben sie mehr als zweitausend Konzerte gegeben und 25 Studioalben herausgebracht.
Die Rolling Stones - Ron Wood (l-r), Charlie Watts, Keith Richards und Mick Jagger beim Fototermin zum Berlinale-Eröffnungsfilm "Shine a light" 2008.
Die erfolgreichste Veröffentlichung von den Rolling Stones ist die Kompilation „Hot Rocks 1964–1971“. Es ist das meistverkaufte Album mit mehr als 12 Millionen Exemplaren.
Sänger Mick Jagger (l) und Gitarrist Ronnie Wood im Juli 2022 während eines Konzerts im Rahmen der „Stones Sixty Europe 2022“ in Belgien.
1989 wurde die Band in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. 1993 verließ Bill Wyman die Band.
Albumcover „Angie“
Mit ihren erfolgreichen Tourneen und Alben avancierten die Bandmitglieder zu legendären Rockstars. Die überwältigende Bühnenpräsenz und überdimensionalen Stadion-Performances, brachten das Publikum zum Beben.
Mick Jagger (M), Ronnie Wood (l) und Keith Richards stehen während eines Konzerts auf der Bühne im Wanda Metropolitano Stadion in Madrid im Juni 2022.
Das größte Konzerte der Stones fand am 18. Februar 2006 in Rio de Janeiro statt. Bei diesem Freikonzert an der Copacabana kamen rund 1,2 Millionen Zuschauer.
Ronnie Wood (l.), Charlie Watts und Keith Richards am 15. Juli 2019 in New Orleans.
Im Juli 2012 feierte die Band ihr 50-jähriges Bestehen. Zur Feier zeigten sich alle Bandmitglieder erstmals seit 2008 zusammen in der Öffentlichkeit. Als Gäste kamen auch Bill Wyman und Mick Taylor. Durch ihren großen Erfolg listete die Musikzeitschrift „Rolling Stone“ sie auf Rang vier der 100 größten Musiker aller Zeiten.
Mick Jagger während ihres Konzerts im Juli 2022 in Brüssel, Belgien.
Am 24.08.2021 stirbt Schlagzeuger Charlie Watts im Alter von 80 Jahren. Seit 1963 war Watts Teil der Band. Auf ihn folgte Steve Jordan.
Charlie Watts, der verstorbene Schlagzeuger der Band „The Rolling Stones“, auf ihrem Konzert auf dem Flugplatz Letnany in Prag 2018.
In ihrer Karriere verkaufte die Rockband bisher mehr als 200 Millionen Tonträger. Damit zählen sie zu den kommerziell erfolgreichsten Gruppen in der Rockgeschichte. Sie räumten zahlreiche Preise wie die Grammy Awards, MTV Music Awards und die Billboard Awards ab.
Mick Jagger im Hippodrome ParisLongchamp in Paris im Juli 2022.
Zu ihrem 60. Bandjubiläum starteten die Stones am 1. Juni 2022 in Madrid ihre „Sixty-Tour“ durch Europa. In Deutschland machten sie in München, Gelsenkirchen und Berlin halt. Am 27. Juni 2022 wird die langlebigste Rockband der Geschichte ihr Konzert in der Veltins-Arena auf Schalke geben.
Gitarrist Keith Richards und Ron Wood während eines Konzerts im Rahmen ihrer "Stones Sixty European Tour" im Hippodrom ParisLongchamp im Juli 2022.