Neuss Marder löst Stromausfall in mehreren Stadtteilen aus

Neuss · Ein Marder hat in der Nacht zu Freitag für einen Stromausfall in mehreren Stadtteilen gesorgt und damit tausende Neusser in Atem gehalten. Um kurz vor Mitternacht gingen sämtliche Lichter aus in der Innenstadt, in Teilen der Pomona und des Stadionviertels.

Marder knabbern bekanntlich gerne Kabel an.

Marder knabbern bekanntlich gerne Kabel an.

Foto: dpa, phs jol ags

Wie der Netzbetreiber Westnetz mitteilte, waren etwa 4000 Haushalte von dem 49-minütigen Stromausfall betroffen. Der Grund: Ein Marder hatte eine Umspannanlage lahmgelegt. Das Tier war auf das Gelände eines Transformators an der Jülicher Straße gelangt und dort zu nah an spannungsführende Teile geraten. Das löste einen Kurzschluss aus, den das Tier laut Polizeibericht "leider nicht überlebte". Im Internet scherzten Nutzer Freitag deshalb von einem "Selbstmarder". "Der Marder muss über den Maschendrahtzaun auf das Gelände geklettert sein", sagte Westnetz-Sprecher Jürgen Esser. Berichte, wonach das Tier an Kabeln geknabbert hatte, bestätigten sich nicht.

Die Folgen in der Nacht waren an vielen Stellen zu spüren. Besorgte Bewohner gingen mit Taschenlampen auf die Straße und riefen Polizei und Feuerwehr an. Zeitweise waren die Notruf-Leitungen komplett ausgelastet. Im Stadtzentrum waren vermehrt Streifenwagen unterwegs, um Straftaten zu verhindern.

Twitter-Reaktionen zum Stromausfall in Neuss
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Foto: Urs Lamm

Etwa 30 Ampelanlagen fielen aus, einige davon mussten noch in der Nacht von einem Monteur repariert werden. Im Lukaskrankenhaus sprangen die drei Notstromaggregate wie vorgesehen an. "Die Versorgung der Patienten war immer gewährleistet", sagte Sprecherin Ulla Dahmen. Selbst eine Geburt per Kaiserschnitt während des Stromausfalls gelang — es wurde ein Mädchen.

Die Neusser nahmen's auch mit Humor. Der Architekt Frank Ende-Styra etwa twitterte: "Wieder was gelernt — es gibt Automarder, und es gibt Strommarder." Grünen-Landtagsabgeordneter Hans-Christian Markert postete: "Romantische Idee der Stadtwerke. Jetzt haben wir im Wohnzimmer sieben Kerzen brennen." Und der Piraten-Landtagsabgeordnete Lukas Lamla twitterte: "Heute in neun Monaten in Neuss — Babyboom!"

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